Redebedarf: UEFA-Präsident Aleksander Ceferin (l) und FIFA-Boss Gianni Infantino. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Mike Egerton/PA Wire/dpa)

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat sich öffentlich deutlich gegen die Verkürzung des WM-Rhythmus auf zwei Jahre ausgesprochen.

«Mehr ist nicht immer besser», sagte der 53-Jährige während seiner Rede bei der Generalversammlung der Europäischen Club-Vereinigung ECA. «Der internationale Spielkalender braucht das nicht.» Und auch die Spieler bräuchten nicht noch einen Sommer mit einem Turnier statt einer Pause. Die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft alle zwei Jahre würde das Turnier selbst entwerten.

Die FIFA hatte im Mai eine entsprechende Machbarkeitsstudie für das Männer- und Frauen-Turnier auf den Weg gebracht, die aus Saudi-Arabien angeregt worden war. Unterstützung hatte der FIFA-Plan unter anderem aus Afrika erhalten. Die WM wird 2022 in Katar letztmals mit 32 Teams ausgetragen. Zum übernächsten Turnier 2026 in den USA, Kanada und Mexiko erhöht sich die Teilnehmerzahl auf 48 Mannschaften.

FIFA-Präsident Gianni Infantino war am Montag bei der ECA-Versammlung nicht persönlich anwesend, es wurde aber ein Video mit einer Grundsatzrede eingespielt. In diesem sagte der Schweizer: «Es gibt keine Tabuthemen, die Tür der FIFA ist offen für jede Idee, für jeden Vorschlag. (…) Wir sollten das nicht als eine Art Kampf sehen, wie ich es hier und da höre.»

Ceferin machte während seiner Rede außerdem Werbung für die Reform des UEFA-Finanzkontrollsystems Financial Fair Play. Seine Rede begann der Slowene angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie mit der Frage: «Wollen wir wirklich zum Normalen zurückkehren?» Dies könne schließlich auch «Durchschnitt» oder «Standard» bedeuten.

«Wir wollen ein besseres, ein gesunderes „neues Normal“», sagte Ceferin. Das, was gewesen sei, sei «vielleicht nicht gut genug». Der Dachverband richtet an diesem Donnerstag und Freitag eine Konferenz zur Zukunft des europäischen Fußballs aus. Es sei an der Zeit, alte Wege und Gewohnheiten zu hinterfragen, sagte Ceferin.

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