3318 Tage sind es an diesem Freitag nun schon, also mehr als neun Jahre, dass die SpVgg Greuther Fürth den ersten Bundesliga-Sieg in ihrer Vereinsgeschichte bejubeln durfte.
Zugegeben: All zu viele Chancen hatte das Kleeblatt seit dem damaligen 1:0 beim FSV Mainz 05 nicht, schließlich rutschten die Franken am Ende der Fußballsaison 2012/2013 sofort wieder runter in die 2. Liga und blieben dort bis zum vorigen Sommer. Doch nach bislang sechs sieglosen Partien in dieser Spielzeit wächst die Gier nach Punkten mit jedem weiteren Tag der Erfolglosigkeit. Gegen den 1. FC Köln soll der Sieghunger an diesem Freitag (20.30 Uhr/DAZN) gestillt werden.
Nur ein Punkt aus sechs Spielen
In Franken war wahrlich niemand von einem guten Tabellenplatz nach sechs Spieltagen ausgegangen. Aber ein mickriger Punkt kratzt auch rund um den heimischen Ronhof an den Nerven aller Beteiligter. Vor allem gegen vermeintlich schlagbare Teams wie den VfB Stuttgart (1:5) oder Mainz (0:3) hatte sich das Team von Stefan Leitl viel mehr ausgerechnet. Die Frage lautet nun schon früh in der Saison: Ist die Herausforderung Bundesliga einfach eine Nummer zu groß?
«Ich glaube nicht, dass wir jetzt verkrampfen müssen», sagte Trainer Leitl und betonte lieber die Leistungssteigerung seines Teams in den vergangenen Wochen. Eine Verbesserung, die letztendlich keine Punkte brachte. Die Fürther schlagen sich recht wacker und erweisen sich gerade seit den Neuverpflichtungen um Sebastian Griesbeck und Nick Viergever, der von Leitl sofort zum Abwehr-Chef ernannt wurde, als borstige Widersacher. Dennoch verfestigt sich der Eindruck, Fürth sei lediglich Statist im großen Bundesliga-Theater. Die Hauptrolle spielen andere – bislang.
Zwei Kraftproben für Leitl-Team
Das Spiel in Köln und das vermutlich richtungsweisende Duell mit Mitaufsteiger Bochum sind die nächsten Kraftproben für die Franken. Punkten wird langsam zur Pflicht. «Es ist schon so, dass wir nicht nur mithalten wollen. Wir wollen kontinuierlich punkten in den nächsten Wochen», gab der Trainer als Ziel aus. Er sei überzeugt davon, aus Köln «was Zählbares» mitzunehmen und Tore zu schießen.
Kölns Coach Steffen Baumgart ist jedenfalls gewarnt. «Ich erwarte eine mutig agierende Mannschaft, die alles in die Waagschale werfen wird», sagte der 49-Jährige, der trotz Tabellenplatz sieben weiter das FC-Ziel «Klassenerhalt» ausruft.
«Klassenerhalt» ist auch nicht erst seit gestern das Ziel der Fürther, die zuletzt viel Zuspruch von der Konkurrenz erhalten hatten. Es werde nicht allzu viele Mannschaften geben, die in dieser Saison im Ronhof Punkte holen, hatte Wolfsburgs Trainer Mark van Bommel nach dem Sieg beim Aufstieger gesagt.