Robert Marien, Vorstandsvorsitzender des FC Hansa Rostock. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa)

Der FC Hansa Rostock hat im Zuge der Aufarbeitung der Banner-Affäre beim Heimspiel gegen den SV Sandhausen eine tatverdächtige Person identifiziert.

Wie der Fußball-Zweitligist dazu weiter mitteilte, hat der Verein seine Erkenntnisse der Landespolizei bereits mitgeteilt. Zudem wurde das entsprechende Videomaterial an die zuständigen Behörden für deren weitere Ermittlungen und Verfahrenseinleitungen übergeben. Hansa habe darüber hinaus bereits ein Stadionverbotsverfahren gegen die betreffende Person eingeleitet, hieß es in der Vereinsmitteilung weiter.

Im Sandhausen-Spiel war im Rostocker Ostseestadion ein Banner mit der Aufschrift: «Einer weniger, ACAB!!!» gezeigt worden. Das Kürzel steht für All cops are bastards (Alle Bullen sind Schweine). Die Aussage bezieht sich auf den Tod eines Hamburger Polizisten, der laut der Polizeigewerkschaft Hamburg nach einer nächtlichen Belastungsübung bei einem Lehrgang in Mecklenburg-Vorpommern im Alter von 24 Jahren gestorben war.

Aufgrund der Kritik an dem Banner hatte der FC Hansa zuvor bereits strengere Maßnahmen gegen die Ultras des Vereins angekündigt. «Wir werden die Kontrolle von Bannern erheblich verschärfen», sagte Vorstandschef Robert Marien der «Bild»-Zeitung. «Es muss für alle komplett unstrittig sein, dass derartige menschenverachtende Banner in jeglicher Hinsicht Grenzüberschreitungen darstellen.»

«Wir sind aktuell dabei, alles, was wir in den vergangenen Jahren mühsam aufgebaut haben, innerhalb weniger Wochen wieder mit dem Arsch einzureißen», kritisierte Marien in der «Bild» scharf. Jedem müsse klar sein, dass derartige Themen «einen enormen Imageschaden darstellen und für gefährliche Unruhe sorgen, die sich in der Folge auch irgendwann auf den sportlichen Bereich übertragen wird».

Als Mitgliederverein wolle man beim FC Hansa, dass sich «unsere Mitglieder und Fans einbringen und aktiv mitgestalten», betonte der 40 Jahre alte Marien. Aber: «Wer mitgestaltet, trägt zugleich auch Verantwortung. Wenn man dieser Verantwortung nicht gerecht wird, hat das zwangsläufig auch Konsequenzen.»

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