Mönchengladbachs Jonas Hofmann trifft zum zwischenzeitlichen 2:0. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Beschwingt vom Pokal-Spektakel gegen den FC Bayern hat Borussia Mönchengladbach mit dem ersten Bundesligasieg seit 24 Jahren gegen den VfL Bochum nachgelegt.

Das Team von Trainer Adi Hütter besiegte den Aufsteiger verdient mit 2:1 (2:0) und hat nach zuletzt zwei sieglosen Spielen in der Fußball-Bundesliga wieder Anschluss an die Europapokalplätze. Vor 42.361 Zuschauern schossen Alassane Plea (12. Minute) und Jonas Hofmann (40.) die Borussia vier Tage nach der 5:0-Gala gegen die Bayern nach 15 Ligaspielen gegen Bochum mal wieder zu einem Punkte-Dreier. Der Anschlusstreffer von Danny Blum (86.) kam zu spät. Zuletzt hatte Gladbach am 13. September 1997 gegen Bochum im Oberhaus gewonnen.

Durch den hoch verdienten Sieg in einem einseitigen Spiel überholten die Gladbacher in der Tabelle nach zehn Spieltagen den rheinischen Rivalen 1. FC Köln und sprangen mit nun 14 Zählern auf Rang zehn. Der Aufsteiger aus Bochum, der zuvor zwei Siege eingefahren hatte, bleibt mit zehn Punkten Tabellen-14.

Hütter verzichtet auf Rotation

Angesichts der jüngsten Negativerlebnisse in der Liga vor allem gegen vermeintlich schwächere Teams hatte Hütter sein Team in die Pflicht genommen und den Pokal-Coup zur Messlatte auch für die Liga erklärt. Tatsächlich verzichtete der Borussen-Coach nach dem 5:0 auch auf Rotation und ersetzte lediglich den verletzten Abwehrspieler Jordan Beyer etwas überraschend durch Angreifer Plea, der zuletzt vor sechs Wochen beim 0:1 beim FC Augsburg begonnen hatte. Der Franzose, der zuvor kaum überzeugen konnte in dieser Saison, zeigte diesmal indes eine starke Leistung, war stets anspielbar und gefährlich im Dauer-Angriffsmodus der Gladbacher gegen überforderte Bochumer.

Mit seinem zweiten Saisontor krönte der Franzose die einseitige Anfangsphase der Gladbacher, in der sie knapp 80 Prozent Ballbesitz hatten und die wie erwartet defensiv und abwartend eingestellten Bochumer in die Abwehr drängte. Den zweiten Treffer bereitete Plea zudem noch vor. Nationalspieler Hofmann knallte den Ball aus spitzem Winkel an den Innenpfosten des langen Ecks und ließ Bochums Keeper Manuel Riemann keine Chance. Riemann war vier Tage zuvor als Einwechselspieler für Ersatzkeeper Michael Esser für das Elfmeterschießen gegen Augsburg noch gefeierter Matchwinner gewesen.

Bochumer Treffer sorgt für Spannung

Den Westfalen merkte man indes auch den höheren Kräfte-Verschleiß aus dem Pokalspiel an. Anders als die Borussia, die die Partie gegen die Bayern früh entschieden hatten, waren sie über 120 Spielminuten und das anschließende Elfmeterschießen im Einsatz gewesen. Gäste-Coach Thomas Reis versuchte es zur Pause noch einmal mit gleich zwei Wechseln.

Die enttäuschenden Christian Gamboa und Gerrit Holtmann wurden durch Konstantinos Stafylidis und Danny Blum ersetzt, der kurz vor Schluss mit einem Freistoß traf und Gladbach-Keeper Yann Sommer in seinem 300. Bundesligaspiel überraschte. Es wurde spanndend, doch der vierte Saisonsieg geriet nicht in Gefahr, auch weil Sommer seine ganze Klasse zeigte und gegen Milos Pantovic parierte.

Von Carsten Lappe, dpa

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