Xavi spielte zwischen 1998 und 2015 für Barca und gewann mit dem Club vier Mal die Champions League. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Robin Townsend/EFE/dpa)

An Selbstbewusstsein und Mut mangelt es dem neuen Trainer des krisengeschüttelten FC Barcelona nicht. «Ich komme mit einer Maximalforderung zu Barça, wir sind der beste Club der Welt», sagte Xavi Hernández vor dem Abflug in Katar der spanischen Zeitung «Mundo Deportivo».

Davon war indes am Samstag nicht viel zu sehen, als der Traditionsclub in der Partie bei Celta Vigo eine 3:0-Führung unter Noch-Interimstrainer Sergi Barjuan durch drei Gegentreffer in der zweiten Halbzeit wieder verspielte.

Xavi als Hoffnungsträger

Ab Montag, wenn der Weltmeister von 2010 im Camp Nou in Barcelona von Vereinspräsident Joan Laporta offiziell vorgestellt wird, soll alles anders, alles wieder wie früher werden. «Wir werden absolut hart arbeiten, Barça muss gewinnen, ein Unentschieden oder eine Niederlage sind nicht drin», kündigte Xavi an, der bisher Cheftrainer beim Club Al Sadd in Katar war.

«Mundo Deportivo» listete die Baustellen auf, die auf den früheren Barça-Profi warten. Es sind etliche. Die schwache Abwehr zum Beispiel, oder die Offensive, die kaum Tore erziele. Zudem gehen dem Großclub die Führungsfiguren ab. Das alles müsse Xavi, das Idol, schnell ändern. Die Fans trauen das dem früheren Mittelfeldspieler zu, der von 1998 bis 2015 für Barça spielte und mit dem Club vier Mal die Champions League gewann und mit der spanischen Nationalmannschaft Welt- und Europameister wurde.

Als Xavi am Samstag mit seiner Familie und seinen Mitarbeitern von Doha aus in Barcelona eintraf, verbreitete sein alter und neuer Arbeitgeber eine kurze Videobotschaft von ihm: «Hallo Culers! Ich bin schon zuhause, glücklich und mit großen Hoffnungen. Wir sehen uns bald.» Er komme nicht gerade im besten Augenblick zum FC Barcelona, räumte Xavi ein. Aber er sei sehr guter Hoffnung. Als erstes wolle er mit der Mannschaft sprechen, sehen wie es den Spielern gehe und seine Ideen erklären.

Remis nach 3:0-Führung

Noch ohne den neuen Hoffnungsträger gab es für Barça am Samstag den nächsten Dämpfer. Nach Treffern von Ansu Fahti (5.), der später erneut verletzt ausgewechselt werden musste, Sergio Busquets (18.) und Memphis Depay (34.) zerstörten Iago Aspas (52./90.+6) und Nolito (74.) die Hoffnung auf einen Sieg in Vigo. Xavi sah sich diese Partie noch im TV an. In der Tabelle der spanischen La Liga ist der früher vom Erfolg verwöhnte Club auf Platz neun abgerutscht.

Das von den Fans ersehnte grüne Licht für den Wechsel von Al Sadd zu den Katalanen kam in der Nacht zu Samstag kurz nach Mitternacht. Um 01:47 schrieb der FC Barcelona auf seiner Internetseite: «Willkommen zuhause, Xavi». Zuvor hatte es lange Verhandlungen um die Auflösung des eigentlich noch bis 2023 dauernden Vertrages in Katar gegeben. Die fünf Millionen Euro, die Al Sadd für die vorzeitige Auflösung des Vertrages zustanden, zahlen Medienberichten zufolge zu gleichen Teilen der FC Barcelona und Xavi. Der solle seinen Anteil durch eine Tätigkeit als Sportbotschafter für Katar aufbringen. Weder der FC Barcelona noch Xavi äußerten sich zu Details.

Von Jan-Uwe Ronneburger, dpa

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