Martina Voss-Tecklenburg würde gerne mehr Frauen im Trainerjob sehen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Berney Ardov/dpa)

Fußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat sich erneut für mehr Frauen an der Seitenlinie in der Männerdomäne der Bundesligen ausgesprochen.

«Frauen wollen mehr angesprochen werden», sagte die ehemalige DFB-Auswahlspielerin in der neuen Folge des «Kicker»-Podcasts «Fe:Male View on Football». Man müsse Frauen endlich die gleichen Chancen geben. «Die Vereine gehen aktiv auf Trainer zu, man geht nicht aktiv auf Trainerinnen zu», kritisierte die Frauen-Bundestrainerin und forderte: «Wir müssen auch Positionen schaffen!»

Es schrecke «natürlich Frauen auch zum Teil ab, die sagen: Wo ist denn meine Perspektive, wenn ich das beruflich machen möchte? Jetzt investiere ich viel. Aber wenn ich doch eigentlich weiß, ich bekomme keine realistische Chance, keine ehrliche Chance in den ersten drei Ligen und kann keine Profitrainerin werden», schilderte Voss-Tecklenburg. Noch sei die Bundesliga nicht bereit für ein Umdenken. «Nein, ist sie nicht, sonst hätte sie das ja schon aktiv gestaltet.» Aber: «Die Fußballer sind bereit», sagte die 53-Jährige.

«Wir Frauen haben uns lange und zu Recht die Frage gestellt, wie wir vom Männerfußball profitieren können», betonte Voss-Tecklenburg. «Heute sollte sich der Männerfußball die Frage stellen: Wie profitieren wir von den Frauen? Von anderen Sichtweisen, von Kompetenzen, von Unterschiedlichkeit?»

Eine Vorreiterrolle könnte sie sich in dieser Beziehung vom SC Freiburg vorstellen. «So wie wir Christian Streich erleben, der würde nicht danach schauen, welche Person da reinkommt – welches Geschlecht, welche Kultur, welches Alter», sagte Voss-Tecklenburg. «Christian Streich würde nur danach schauen: Passt die Person in unser Team?»

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