Bielefelds Alessandro Schöpf (l) im Laufduell mit Kölns Benno Schmitz. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa)

Die Leistungskurve zeigt nach oben, die Heimschwäche aber hält an: Der Tabellenvorletzte Arminia Bielefeld hat beim 1:1 (0:1) gegen den 1. FC Köln auch im achten Anlauf nicht das erste Heimspiel in der Saison der Fußball-Bundesliga gewonnen.

«Wir stehen nur mit einem Teilerfolg dar, aber freuen uns über jeden Punkt», sagte Arminias-Trainer Frank Kramer. Die frühe Kölner Führung durch Salih Özcan (17. Minute) glich Bryan Lasme (59.) wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung noch aus.

Durch das Remis vor 8231 Zuschauern hat aber auch die Kölner Negativserie weiterhin Bestand: In sieben Auswärtsspielen der Saison gelang kein einziger Sieg. Und über die Leistung sagte Trainer Steffen Baumgart genervt: «Das war ein glücklicher Punkt für uns. Mehr möchte ich dazu jetzt auch gar nicht sagen.»

FC ohne Hector und Horn

Deutlicher wurde Kölns Abwehrchef Rafael Czichos: «Das Spiel war ekelig, das Wetter war ekelig, das Ergebnis war ekelig. Wir haben es uns viel zu schwer gemacht.» Dabei begann das Spiel für die Kölner, die den verletzten Kapitän Jonas Hector sowie erneut Stammtorhüter Timo Horn ersetzten mussten, verheißungsvoll: Schon in der 17. Minute erzielte Özcan mit der zweiten Kölner Torchance die Führung für die Gäste. Nach einem guten Zuspiel von Czichos schob Özcan den Ball an Torhüter Stefan Ortega vorbei zu seinem ersten Saisontreffer ins Netz.

Bielefeld war umgehend um eine Antwort bemüht und hatte im weiteren Spielverlauf eine Reihe guter Chancen. Doch Fabian Klos (25.) scheiterte freistehend am gut reagierenden Kölner Schlussmann Schwäbe, Wimmers Schuss (42.) kurz vor dem Tor wurde von Luca Kilian noch kurz vor dem Tor abgeblockt, bei Klos‘ nächstem Versuch klärte Benno Schmitz Zentimeter vor der Torlinie (45.+3) und Alessandro Schöpf (53.) schoss nur ganz knapp am Pfosten vorbei. Erst Lasme sorgte rund zwei Minuten nach seiner Einwechslung für den Ausgleich.

Kölner Fehler bleiben unbestraft

Der Treffer des Franzosen war der verdiente Lohn für die Mühe: Denn die Bielefelder waren trotz des frühen Rückschlags gewillt, zeigten eine engagierte Leistung und waren über weite Strecken im Vorwärtsgang. Allerdings auch dadurch begünstigt, weil sich die Kölner beim frühen Gegenpressing des Gegners ein ums andere Mal in der Abwehr als anfällig präsentierten und im Mittelfeld sehr viele Abspielfehler leisteten. Jedoch fehlten Bielefeld Konsequenz und Präzision, um daraus richtig Kapital zu schlagen und den ersten Heimsieg perfekt zu machen.

Die Kölner dagegen kamen – wenn überhaupt – nur noch nach Kontern gefährlich vor das gegnerische Tor, brachten es aber dann nicht mehr anständig zu Ende. Dejan Ljubicic (68.) beispielsweise spielte den Ball in den Rücken des frei vor dem Tor postierten Sebastian Andersson und Florian Kainz schoss einen Freistoß aus rund 20 Metern direkt in die Arme von Torwart Ortega.

Kaspar Kamp, dpa

Von