Der Brasilianer Pelé ist die nächste Legende an unserem Legenden-Freitag, die vorgestellt wird.
Erster Auftritt im Profibereich
Pelé, der eigentlich Edson Arantes do Nascimento heißt, wurde 1940 im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais geboren. Als der Trainer Waldemar de Brito, ein ehemaliger brasilianischer Nationalspieler, 1952 eine Jugendmannschaft gründete, holte er den jungen Pelé in sein Team. De Brito verhalf Pelé zu einem Probetraining beim FC Santos, wo er sofort verpflichtet wurde. 1957 begann dort seine Karriere als Profispieler, in seiner ersten Saison und im Alter von 16 Jahren wurde Pelé bereits Torschützenkönig.
Vereinsebene
Pelé verbesserte sein Spiel stetig, sodass er zu einem außergewöhnlichen Techniker wurde. Mit dem FC Santos holte er sich in den Jahren 1959 bis 1968 insgesamt fünfmal die brasilianische Meisterschaftskrone. Am 19. November 1969 trifft Pelé im Spiel zwischen Vasco da Gama und seinem FC Santos per Elfmeter und erzielte dabei sein 1000. Tor in seiner Karriere. Daraufhin läuteten in Brasilien landesweit die Glocken.
Bis zum Anfang der 1970er Jahre war der FC Santos mit Pelé die überragende Mannschaft in Brasilien. Der Ausnahmestürmer spielte bis 1974 für den FC Santos und erzielte dabei in 1114 Spielen sage und schreibe 1088 Tore. Nach 18 Jahren verließ Pelé seinen Verein und spielte von nun an in Amerika.
1975 wechselte der Brasilianer zu New York Cosmos, wo er 1977 mit Franz Beckenbauer gemeinsam in einem Team spielte. Die beiden Weltstars brachten Glanz in den US-amerikanischen Fußball und sorgten dort für einen regelrechten Boom. Gemeinsam holten Pelé und Beckenbauer 1977 die Meisterschaft.
Im Laufe seiner Karriere wurden ihm zahllose Auszeichnungen und Preise verliehen. Er erhielt nicht nur die Auszeichnung “Weltfußballer des 20.Jahrhunderts”, sondern wurde vom Internationalen Olympischen Komitee im Jahr 1999 sogar zum “Sportler des Jahrhunderts” gekürt. Seine außergewöhnliche Technik, seine Beweglichkeit und seine Schnelligkeit gelten bis heute als absolut wegweisend.
Nationalmannschaft
1957 debütierte Pelé in der brasilianischen Nationalmannschaft. Bereits 1958 schoss er die Selecao zum WM-Titel. In der Vorrunde noch nicht berücksichtigt, wurde der damals 17-Jährige die große Überraschung des Turniers. Beim 5:2 im Halbfinale gegen Frankreich gelang ihm binne 22 Minuten einen Hattrick. Brasilien holte den Titel und Pelé kehrte als Weltstar zurück. Auf einem Schlag hatte er zahlreiche Rekorde aufgestellt: Pelé war nicht nur jüngster Spieler und jüngster Torschütze einer WM, sondern auch jüngster Endspielteilnehmer und jüngster Weltmeister.
Die WM 1962 begann Pelé mit großen Hoffnungen, doch schon im zweiten Gruppenspiel gegen die CSSR verletzte er sich so schwer am Oberschenkel, dass er nicht mehr auflaufen konnte. Aber auch ohne Pelé holte Brasilien den Titel und er durfte sich zweimaliger Weltmeister nennen.
Nach der enttäuschenden WM 1966 in England, wo Brasilien schon in der Vorrunde ausschied, absolvierte Pelé mehr als zwei Jahre kein Länderspiel mehr. Erst kurz vor der WM 1970 in Mexiko kehrte er unter massivem politischem Druck ins Nationalteam zurück. Die WM wurde zum Triumph des mittlerweile 29-Jährigen. Pelé wirbelte wie in besten Zeiten und schoss wichtige Tore. Im Finale gegen Italien erzielte er den Führungstreffer, am Ende gewann Brasilien mit 4:1. Es war Pelés dritter und letzter WM-Titel. Ein Jahr später absolvierte er sein letztes Länderspiel. Insgesamt bestritt Pelé 92 Länderspiele und erzielte dabei 77 Tore.
Tiefpunkt
Als Tiefpunkt der erfolgreichen Karriere Pelés kann die Weltmeisterschaft 1966 in England bezeichnet werden. Im Vorfeld der Meisterschaft wurden die Brasiliener als großer Favorit gehandelt, dem wurden sie aber nicht gerecht. Brasilien startete zwar mit einem 2:0-Sieg gegen Bulgarien ordentlich ins Turnier, doch Pelé wurde von den Gegenspielern extrem hart angegangen. Daher wurde er im zweiten Gruppenspiel gegen Ungarn geschont. Somit konnte er mit ansehen wie sein Team sensationell mit 1:3 verliert. Zum Eklat kam es in der entscheidenden dritten Partie, als Pelé von den portugiesischen Verteidigern wie Freiwild regelrecht gejagt und zusammengetreten wurde. Verletzungsbedingt musste er das Spiel auf der Außenbahn beenden und konnte die 1:3-Niederlage nicht verhindern, die zu dem sensationellen Ausscheiden Brasiliens nach der Vorrunde führte.
Im Oktober 1977 beendete Pelé im Alter von 37 Jahren seine aktive Karriere.