Kölns Florian Kainz (l) und Bochums Danilo Soares kämpfen um den Ball. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

Auch wenn der 1. FC Köln nach dem bitteren Aus im DFB-Pokal zunächst wenig Trost fand in der Bundesliga und eine dürftige Woche mit drei Spielen ohne Sieg abschloss, gab sich der Coach der Rheinländer nach dem Schlusspfiff relativ entspannt.

«Ich gehe heute vielleicht ein bisschen mehr zufrieden nach Hause mit dem Punkt», sagte steffen Baumgart beim Sender Sky. Vier Tage nach dem verlorenen Elfmeter-Drama gegen den Zweitligisten Hamburger SV und eine Woche nach der deutlichen Heimschlappe gegen den FC Bayern (0:4) musste sich sein Team mit einem glücklichen 2:2 beim VfL Bochum begnügen. «Den Punkt nehmen wir mit. Auch wie das Spiel gelaufen ist», sagte Kölns Torschütze Hübers und fand mit Blick auf die bisherige Saisonbilanz: «29 Punkte nach 20 Spielen – top.»

Verdientes Remis für den VfL Bochum

Zwar blieb das Team auch im fünften Auswärtsspiel in Serie ohne Niederlage, verpasste aber trotz zwischenzeitlicher 2:1-Halbzeitführung durch Tore von Timo Hübers (36.) und Anthony Modeste (45.) eine größere Annäherung an die Europacup-Plätze. Vor 750 Zuschauern im Vonovia Ruhrstadion sorgten die Bochumer Torschützen Gerit Holtmann (25.) und Takuma Asano (70.) für das verdiente Remis des Aufsteigers.

Als Konsequenz auf den dürftigen Auftritt gegen den HSV hatte der Kölner Coach Baumgart sein Team radikal umgebaut und gleich sechs neue Profis in die Startelf berufen. Wirklich sattelfest wirkte der FC jedoch nach dieser Maßnahme zunächst nicht. Denn die Bochumer, die nach dem Achtelfinal-Erfolg im Pokal über Mainz im Gegensatz zu den Gästen mit Rückenwind in die Partie starteten, waren schon früh dem 1:0 nahe. Doch der Schuss von Milos Pantovic (6.), der sich nach diversen sehenswerten Treffern zuletzt den Ruf als Kunstschütze erworben hat, wurde in höchster Not von der FC-Abwehr geblockt.

Auch in den folgenden Minuten blieb der VfL das aktivere Team. Nach einem Konter über den schnellen Holtmann (17.) verhinderte der von Baumgart vor wenigen Tagen zur Nummer 1 ernannte Marvin Schwäbe mit einer Fußabwehr die mögliche Führung der Bochumer.

Modeste dreht den Spielverlauf

Erst nach rund 20 weitgehend passiven Minuten intensivierten auch die Kölner ihr Offensivspiel, vergaben aber durch Modeste (23.) ihre erste gute Möglichkeit. Ein Weckruf für das Team war das noch nicht, nur zwei Minuten später lag der FC mit 0:1 hinten. Einen Konter über den Bochumer Neuzugang Jürgen Locadia schloss Holtmann mit einem Schuss durch die Beine von Keeper Schwäbe gekonnt ab. Nur mit viel Glück entging der FC einem weiteren Bochumer Treffer, als Schwäbe einen Versuch von Locadia (34.) aus kurzer Distanz parierte.

Ein Tor aus dem Nichts brachte das Baumgart-Team zurück ins Spiel. Nach einer Ecke von Florian Kainz und kurzzeitiger Verwirrung in der bis dahin sattelfesten VfL-Abwehr war Hübers aus zehn Metern zur Stelle und sorgte für den glücklichen Ausgleich der Kölner. Damit nicht genug: Kurz vor der Halbzeit stellte Modeste den Spielverlauf auf den Kopf. Nach Zuspiel von Kainz ließ der FC-Torjäger dem Bochumer Keeper Manuel Riemann mit einem gefühlvollen Heber keine Chance.

Auch nach Wiederanpfiff blieben die Bochumer am Drücker und drängten auf den Ausgleich. Aber Eduard Löwen (53.) vergab die große Chance, für einen bis dahin gerechteren Spielstand zu sorgen. Nach Zuspiel von Pantovic schoss der freistehende Mittelfeldspieler den Ball aus rund zehn Metern über das Tor. Die Kölner beschränkten sich in erster Linie auf ihre Defensivarbeit – und diese Passivität wurde bestraft. Mit einem Flachschuss ins lange Eck bezwang der zuvor eingewechselte Takuma FC-Keeper Schwäbe.

Von Heinz Büse, dpa

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