Spielerberater Roger Wittmann hält nichts von der geplanten Verschärfung der Leihregeln im Profi-Fußball durch den Weltverband FIFA. Erst recht nicht in der aktuellen Lage mit den seit zwei Jahren andauernden Einschränkungen durch das Coronavirus.
«Ich glaube, dass das völlig praxisfremd ist. Jeder Verein, der in Not gerät, gerade in Zeiten der Pandemie, muss machen können, was er will», sagte Wittmann der Deutschen Presse-Agentur vor dem Ende des Winter-Transferfensters am kommenden Montag. Bis dahin dürfen noch beliebig viele Spieler aus- und verliehen werden.
Zur nächsten Saison soll sich das ändern. Ab dem 1. Juli sollen neue Regeln in Kraft treten, denen zufolge die Dauer einer Leihe mindestens den Zeitraum zwischen zwei Registrierungsperioden – in Deutschland könnte das für eine Halbserie sein – betragen muss. Maximale Aus- und Verleihdauer: Ein Jahr. Bereits ausgeliehene Profis dürfen nicht an Drittvereine weiterverliehen werden, zudem darf ein Club demnächst während einer Saison nur drei Spieler an einen bestimmten Verein ausleihen.
Die Gesamtzahl der Leihen pro Saison soll ab der kommenden Saison bei jeweils acht aus- und verliehenen Profis liegen. Ab dem 1. Juli 2024 sollen es nur noch sechs sein. Spieler bis 21 Jahre und Spieler, die ein Club selbst ausgebildet hat, fallen nicht unter die Regel.
«Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich zu sehr wenig, was die FIFA macht, eine sehr gute Meinung habe», betonte Wittmann. Er halte es nicht für durchdacht. Der 61-Jährige betonte: «Wenn jemand mithalten will im Spiel der Großen, dann fängt er auch an, kreativ zu werden.» Zahlen wie zum Beispiel in Italien oder auch England mit weit über 30 verliehenen Spielern hält aber auch er aber für übertrieben und konzeptlos.