Aushilfschef Reiner Maurer und Manager Stefan Reuter klammerten sich nach dem nächsten Tiefschlag im Abstiegskampf an ein vermeintliches Augsburger Fußballgesetz.
Ohne Chefcoach Markus Weinzierl verlor der FCA beim 1:2 (1:2) erstmals in der Bundesliga daheim gegen den weiter Richtung Europa strebenden SC Freiburg. Eine andere Augsburger Serie soll halten: Auch im elften Erstligajahr soll der Status «unabsteigbar» für den FCA gelten.
Maurer: «Abstiegskampf nicht ungewöhnlich»
«Der Abstiegskampf ist in Augsburg nicht ungewöhnlich. Ich denke schon, dass wir ihn zu hundert Prozent angenommen haben», verkündete Maurer. Auch wenn der geplante Sprung vom Relegationsrang misslang und in einer Woche Borussia Dortmund nach Augsburg kommt, wirkte der 62-Jährige nicht panisch. Ebenso Reuter, der sich und den frustrierten Fans mit der Augsburger Bundesliga-Historie Mut machte.
«Wir werden uns dagegenstemmen. Die Mannschaft wird mit der Situation umgehen können. Es ist schon häufig der Fall gewesen, dass wir Drucksituationen hatten», äußerte Reuter, der seit Ende 2012 die Augsburger Geschicke bestimmt. Der Weltmeister von 1990 sprach aber schon von «einer schwierigen Situation». Und die Mängelliste, die er benannte, sprach nicht gerade für eine zwölfte Bundesliga-Spielzeit.
Wieder mal verschliefen die Augsburger den Start, Freiburgs erstmals in der Startelf aufgebotener Edeljoker Nils Petersen köpfte in der 4. Minute das 1:0. Beim Siegtor ließ sich der FCA bei einem Freistoß leicht überlisten, «da pennen wir», rügte Reuter. Das Ausgleichstor von Michael Gregoritsch war zu wenig, das Anrennen nach der Pause führte nicht zum Happy-End mit wenigstens einem Punkt.
US-Youngster Ricardo Pepi noch kein Faktor
Chefcoach Weinzierl erlebte die Niederlage in häuslicher Quarantäne. Der «ständige Kontakt» half auch nicht. Maurer lobte die «totale Leidenschaft». Was ihm fehlte, war «die letzte Konsequenz». Es fehlt dem FCA auf dem Platz gerade auch – im Gegensatz zur Vergangenheit – eine funktionstüchtige Achse. Torwart Rafal Gikiewicz ist nicht der Rückhalt des Vorjahres, Kapitän Jeffrey Gouweleeuw kein stabiler Abwehrchef. Vorne fehlt ein Torjäger, der neue, über 13 Millionen Euro teure US-Youngster Ricardo Pepi ist noch kein Faktor.
«Scheißegal» sei, was die Konkurrenten wie Bielefeld oder Stuttgart machten, bemerkte Gikiewicz genervt: «Ich schaue auf keine anderen Mannschaften. Wir fokussieren uns auf unseren Job.» Das Augsburger Spiel nach vorne ist dabei zu oft beschränkt auf Wucht und lange Bälle. Und hinten beklagt Manager Reuter «zu billige» Gegentore.
Allein bei Gregoritsch (sechs Saisontore) läuft es aktuell richtig gut. Als «unglaublich bitter» bezeichnete der Österreicher die Niederlage. «Wir sind dabei, positiv zu denken», versicherte Maurer dennoch: «Bei uns steht das Wir ganz groß geschrieben. Wir leben das! Das ist oft der Schlüssel zum Erfolg, um in der Liga zu bleiben.»