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Er ist der Inbegriff des Defensivfußballs, einer der legendärsten Spieler aller Zeiten und hat absoluten Kultstatus in Italien und beim AC Mailand, dessen Trikot er 25 Jahre lang trug. Die Rede ist von keinem anderen als Paolo Maldini. 

Erster Auftritt im Profibereich

Paolo Maldini wurde 1968 in der lombardischen Hauptstadt Mailand geboren. Sein Vater Cesare Maldini hatte zuvor seine aktive Laufbahn beim AC Turin beendet, wurde aber in den Jahren zuvor mit Mailand viermal Meister und gewann mit dem AC Mailand 1963 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Pokal der Landesmeister. Ab dem 10. Lebensjahr spielte Maldini in der Jugend des AC Mailand, dem er bis zu seinem Karriereende 31 Jahre später treu blieb. Am 20. Januar 1985 debütierte der damals 16-jährige Maldini in der ersten Mannschaft unter dem damaligen Trainer Nils Liedholm gegen Udinese Calcio. 

Vereinsebene

Paolo Maldini hat den Catenaccio wie kaum ein anderer Spieler verinnerlicht, war technisch beschlagen, variabel einsetzbar, extrem diszipliniert und unheimlich zweikampfstark. Mit 902 Spielen ist er Rekordhalter beim AC Mailand. Maldini ist zudem ein durch und durch fairer Verteidiger, nur drei rote Karten in 1028 Spielen zeugen von sehr gutem Zweikampfverhalten. Dank starker Antizipation und gutem Stellungsspiel geriet Maldini in der Defensive selten in heikle Situationen und kam durchschnittlich mit einer Grätsche in jedem zweiten Spiel aus. In seinen Zeiten als Außenverteidiger erzielte er insgesamt 40 Tore in seiner Karriere. 

In der Saison 1991/92 stellte der AC Mailand einen neuen Rekord in der italienischen Liga auf, man sicherte sich die Meisterschaft ohne eine einzige Niederlage. Diese Serie fand erst in der folgenden Saison nach 58 Spielen ihr Ende. Während dieser Zeit bildete der variable Verteidiger gemeinsam mit dem kongenialen Libero Franco Baresi oftmals die Innenverteidigung, in dieser Formation kassierten die Rossoneri insgesamt in 196 Spielen 23 Tore, ein Beleg für die unglaubliche Effizienz des Catenaccio in Kombination mit Verteidigern auf absolutem Weltklasseniveau.

Maldini und Baresi bildeten das beste Defensivduo aller Zeiten, doch Maldini prägte noch eine andere Ära. Der Abwehrriegel mit Alessandro Nesta, Jaap Stam und Cafu ist wohl die populärste Defensivachse in der Geschichte des Fußballs. Unter Carlo Ancelotti erreichte man im Zeitraum von 2003 bis 2007 drei Finals in der Champions League, scheiterte nur 2005 im denkwürdigsten Endspiel der Geschichte des Klubfußballs am FC Liverpool. 

Angeführt von Paolo Maldini hatte der AC Mailand seine dominantesten Phasen im europäischen Fußball, die fünf Titel in der Champions League sprechen für sich. Gerade das Team um 1990 herum war eine außergewöhnliche Mannschaft bestehend aus überragenden Individualisten und geprägt von italienischer Disziplin. Marco van Basten, Carlo Ancelotti, Frank Rijkaard, Franco Baresi, Ruud Gullit, Alessandro Costacurta und Paolo Maldini waren die Schlüsselspieler einer Mannschaft, die im Klubfußball wohl nur von Guardiolas FC Barcelona übertroffen wurde.

Nationalmannschaft

Auch Maldinis Zeit mit der Nationalmannschaft war durchaus erfolgreich, wurde jedoch nie mit Titeln gekrönt. Maldini gab am 31. März 1988 unter Azeglio Vicini beim 1:1-Unentschieden gegen Jugoslawien sein Debüt in der italienischen Nationalmannschaft. In drei seiner vier Weltmeisterschaften schied der Mailänder im Elfmeterschießen aus, 1994 verschossen Italiens Legenden Franco Baresi und Roberto Baggio im Finale gegen Brasilien die entscheidenden Elfmeter, insbesondere Letzterer wurde dadurch zum Pechvogel einer ganzen Nation. Bei der Europameisterschaft 2000 scheiterten die Italiener im Finale durch ein Golden Goal von David Trezeguet an Frankreich, 2002 beendete Maldini nach sieben großen Turnieren seine Karriere im Nationalteam. 

Am 16. Dezember 2007 verkündete Paolo Maldini während der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft in Japan sein Karriereende zum Ende der Saison 2007/08, verlängerte aber seinen Vertrag um ein weiteres Jahr. Mit der Saison 2008/09 endete seine großartige Karriere nach 31 Jahren beim AC Mailand, davon fast 25 Jahre im Profiteam. 

Auszeichnungen 

Zu dieser besonderen Karriere gesellen sich auch zahlreiche persönliche Auszeichnungen. Der Ritter (im Jahre 1991) und Offizier (im Jahre 2000) des Verdienstordens der italienischen Republik, der Serie-A- sowie UEFA-Verteidiger des Jahres, der World Soccer Spieler des Jahres und der Vize-Weltfußballer des Jahres sind nur einige Beispiele für seinen Erfolg.