Der Schalker Darko Churlinov jubelt über seinen Treffer zum 2:0. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

In der vergangenen Woche sind sie am Druck zerbrochen, diesmal haben sie ihn weitergegeben: Der Aufstiegskampf in der 2. Fußball-Bundesliga wird zu Beginn des letzten Saison-Drittels zum Nervenkampf, bei dem der Spielplan durchaus eine Rolle spielen könnte.

«Letzte Woche hatte die Konkurrenz vorgelegt, wir standen am Sonntag unter Druck und sind damit nicht zurechtgekommen», sagte Schalkes Torhüter Martin Fraisl mit Blick auf das 1:2 in Düsseldorf. Und frohlockte nach dem 2:0 gegen den SC Paderborn: «Jetzt haben wir vorgelegt. Jetzt müssen die anderen gewinnen, wenn sie den Abstand auf uns halten wollen.»

Schalke-Coach Dimitrios Grammozis spürt die zunehmende Wichtigkeit dieses Faktors, will den Druck auf seine Spieler aber nicht zu groß werden lassen. «Ich habe ihnen schon letzte Woche gesagt, dass wir uns nicht so davon beeinflussen lassen dürfen, wenn die anderen vorlegen und wir erst Sonntag spielen», sagte er nach dem Sieg: «Ob der HSV oder Werder gewinnen oder nicht, das ist nicht unsere Baustelle.» Bei Abpfiff hatte Schalke als Fünfter aber nur einen Punkt Rückstand auf Spitzenreiter St. Pauli, eine solch enge Konstellation gibt dem Aufstiegs-Rennen automatisch einen noch größeren psychologischen Effekt.

Grammozis froh über den Sieg gegen Paderborn

Umso froher war der selbst unter Druck stehende Grammozis über den Sieg nach der Enttäuschung der Vorwoche gegen das bis dahin einzige auswärts ungeschlagene Team im deutschen Profi-Fußball. «Kompliment an meine Jungs, dass sie die ersten sind, die Paderborn diese Niederlage zugefügt haben», sagte der 43-Jährige: «Sie haben auch insgesamt eine gute Reaktion auf Düsseldorf gezeigt.» Das vorherige Spiel habe ihnen freilich «noch in den Knochen gesteckt». Doch das 1:0 durch Marius Bülter (22.) war für Grammozis «der Dosenöffner».

Der Sieg war am Ende nicht unverdient, aber doch auch glücklich, weswegen Paderborn-Coach Lukas Kwasniok gefrustet war. «Das erste Mal bin ich ein bisschen stinkig», sagte er mit Blick auf die lasche Verteidigung beim Freistoß zum 0:1. Eigentlich steht der SCP als Achter jenseits von Gut und Böse. «Aber wir müssen auch aufpassen, dass wir uns nicht selbst belügen», mahnte Kwasniok nach nur einem Sieg aus den letzten zehn Spielen: «Bei ganz vielen Spielen sieht es optisch gut aus. Aber wir müssen raus aus den Kinderschuhen und rein in den Erwachsenen-Sport. Es geht darum, Spiele zu gewinnen.»

Und im Aufstiegskampf mehr denn je auch darum, an welchem Wochentag.

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