FIFA-Präsident Gianni Infantino hat den Kongress des Fußball-Weltverbands in Doha ohne direkte Aussagen zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine eröffnet.
Vor der üblichen Schweigeminute bat der 52-Jährige die Delegierten im Konferenzzentrum der Hauptstadt des WM-Gastgebers 2022, «an die zu denken, die ihr Leben in der Pandemie und in den militärischen Konflikten auf der ganzen Welt, verloren haben».
Mit Blick auf die Endrunde (21. November bis 18. Dezember) sagte der 52-Jährige ungeachtet der Kritik von Menschenrechtsorganisationen am WM-Gastgeber: «Es wird einfach die beste Weltmeisterschaft der Geschichte, die größte Show der Welt». Er übergab ein Trikot mit der Nummer 22 an Katars Premierminister Scheich Khalid bin Khalifa bin Abdulaziz Al Thani und sprach diesen mit «mein Bruder» an.
«Diese Weltmeisterschaft wird etwas ganz Besonderes, etwas Unvergleichliches», sagte Al Thani. «Wir vertreten nicht nur unser Land, sondern die gesamte arabische Welt.» Das WM-Gastgeberland steht wegen der Menschenrechtslage und der Bedingungen für ausländische Arbeiter seit Jahren in der Kritik.
Die FIFA hatte alle Mitgliedsverbände nach Katar eingeladen, auch den russischen, dessen Mannschaften wegen des Angriffs auf die Ukraine von allen Wettbewerben ausgeschlossen sind. Vor Ort in Doha war Alexej Sorokin, der Organisationschef der vergangenen WM 2018 in Russland. Unklar blieb zunächst die Teilnahme von Delegierten aus der Ukraine vor Ort. Beim traditionellen Aufruf aller Nationen wurde auch die Ukraine als «anwesend» verkündet, eine Teilnahme war auch online möglich. Spekuliert wurde über einen Auftritt von Andrij Kusmenko, dem ukrainischen Botschafter.