Technik, Auge und strategisches Denken statt Tempo – so hat es Xabi Alonso als Spieler zum Weltstar mit 20 Titeln gebracht. Ein Rückblick auf die Karriere des Chefstrategen von Liverpool, Real Madrid und Bayern München.
Erster Auftritt im Profibereich
Xabi Alonso wurde 1981 im nordspanischen Tolosa geboren. er kam schon früh mit dem Fußball in Berührung, da sein Vater Periko einst beim FC Barcelona und bei Real Sociedad unter Vertrag stand. Bei letzterem Verein begann auch Xabi Alonso seine Karriere. Sein Debüt in der ersten Mannschaft hatte er am 1. Dezember 1999 in einem Pokalspiel. Der defensive Mittelfeldspieler reifte schnell zum Stammspieler und entwickelte sich zu einer echten Stütze der Mannschaft.
Vereinsebene
Im August 2004 wechselte er dann zum FC Liverpool. Schon im ersten Jahr feierte mit seinem Team den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte: Er durfte den Champions-League-Pokal in den Händen halten. Bei Liverpool gelang ihm zudem sein vielleicht außergewöhnlichstes Tor, als er nämlich gegen Newcastle United aus etwa 55 Metern Entfernung traf.
Im August 2009 wechselte er zu Real Madrid, wo fünf erfolgreiche Jahre folgten. Als Mittelfeldstratege gewann er im Jahre 2011 den spanischen Pokal und in der Saison 2011/12 den nationalen Meistertitel. Nach einer weiteren Erfolgsserie im spanischen Pokal sowie dem Gewinn der Champions League in der Saison 2013/14 erklärte Alonso, dass er eine “neue Motivation” brauche und Real Madrid deshalb verlassen will.
Im Sommer folgte sein Wechsel in die Bundesliga zum FC Bayern München. Dort debütierte er am 30. August 2014 beim Auswärtsspiel gegen Schalke 04. Sofort entwickelte sich der 1,83 Meter große Spanier zur unverzichtbaren Figur im Mittelfeld. In der Rangliste des deutschen Fußballs wurde Alonso im Winter 2014/15 daher auch als “Weltklasse” eingestuft.
Von September 2014 bis Mai 2016, hielt er einen Bundesligarekord: Im Spiel gegen den 1. FC Köln am 27. September 2014 hatte er insgesamt 206 Ballkontakte. Am 17. Februar 2015 ein weiterer Meilenstein: Er bestritt sein insgesamt 100. Champions-League-Spiel. Am 9. März 2017 verkündete er, dass er mit dem Ende der Vertragslaufzeit bei Bayern München gleichzeitig seine Karriere beenden will.
Nationalmannschaft
Sein erstes Spiel für die spanische A-Nationalmannschaft bestritt er am 30. April 2003 als 21-Jähriger beim 4:0-Sieg gegen Ecuador. Er nahm mit Spanien an der EM 2004, der WM 2006, der EM 2008, die das spanische Team mit 1:0 im Finale gegen Deutschland gewann, sowie an der EM 2012, bei der er mit der spanischen Nationalmannschaft den Titel gegen Italien mit 4:0 erfolgreich verteidigte, teil. Bei der Europameisterschaft 2012 bestritt Alonso im Viertelfinale gegen Frankreich bereits sein 100. Länderspiel. Diesen Anlass feierte Alonso gebührend, indem er beide Treffer zum 2:0-Sieg erzielte.
Seinen größten Erfolg erreichte er am 11. Juli 2010 mit dem Gewinn der WM 2010 mit dem 1:0-Sieg im Finale gegen die Niederlande. Nach dem Ausscheiden bei der WM 2014 in Brasilien trat er aus der Nationalmannschaft zurück. Für “La Furia Roja” war er insgesamt in 114 Länderspielen am Ball.
Tiefpunkt
Als Tiefpunkt in einer Karriere die von Titeln nur so gepflastert ist, kann man die drei missglückten Champions League Spiele in Serie bezeichnen.
Beim 2:3 gegen Manchester City Ende November 2014 unterlief ihm an seinem Geburtstag ein Fehlpass, der kurz vor Schluss zum 2:2-Ausgleich führte. In seiner 100. Champions-League-Partie im Achtelfinal-Hinspiel gegen Schachtjor Donezk in Lwiw (0:0) flog er nach wiederholtem Foulspiel vom Platz. Und bei der bitteren 1:3 Niederlage beim FC Porto im Viertelfinal-Hinspiel der Königsklasse, wurde ihm der Ball abgenommen der zum 1:0 für die Portugiesen führte.