Der Meister steht fest, an Spannung mangelt es aber auch dem insgesamt 2000. Spieltag der Fußball-Bundesliga nicht. Wer kann seine Europapokal-Planungen intensivieren – und vor allem: in welchem Wettbewerb?
Interessenten gibt es reichlich, Überraschungen sind auch darunter. In den Niederungen der Tabelle kann Felix Magath womöglich die Hertha schon vorzeitig retten. Es kann aber auch noch mal richtig brenzlig werden. Rechenspiele inklusive. Doch es gibt noch mehr, worüber die Liga spricht vor dem 32. und damit drittletzten Spieltag dieser Saison.
Die Zukunft eines Trainers:
Stefan Leitl verlässt die SpVgg Greuther Fürth im Sommer. Der 44-Jährige will dem Bundesliga-Absteiger einen Neuanfang ermöglichen – und sich selbst dank einer Ausstiegsklausel in seinem Vertrag auch. Aber was macht Leitl ab Sommer? «Es kann alles passieren», behauptete der Aufstiegs- und auch Abstiegstrainer vor dem Auswärtsspiel der Franken gegen den 1. FC Union Berlin am Freitag (20.30 Uhr/DAZN). Wahrscheinlicher ist etwas ganz Konkretes: Er übernimmt einen anderen Profiverein, der mehr finanziellen Gestaltungsraum als die Fürther bietet. Mit Hannover 96 aus der 2. Bundesliga hat sich Leitl schon ausgetauscht, mit weiteren Clubs nach eigener Aussage auch.
Abstiegskampf:
Die Konstellation ist einfach. Und doch kompliziert. Wenn Trainer Felix Magath am Samstag mit der Hertha bei Arminia Bielefeld den nächsten direkten Konkurrenten im Abstiegskampf schlagen will, geht ein Blick auch nach Stuttgart. Die ideale Rechnung der Berliner geht so: Ein eigener Sieg gegen Bielefeld und ein Sieg des VfL Wolfsburg beim VfB Stuttgart – und schon wäre die Hertha gerettet. Aber: Bei einer eigenen Niederlage und einem Stuttgarter Erfolg gegen den VfL wäre die Hertha wieder mittendrin im Existenzkampf. Für Rechenfreunde: Vor dem 32. Spieltag beträgt der Vorsprung der Berliner als 15. vier Punkte auf den 16. Stuttgart und sechs auf den 17. Bielefeld. Alles ist möglich im Abstiegskampf.
Der Kampf um Europa:
Jetzt zählt jeder Punkt. Im Kampf um die Europapokalplätze hinter der Champions League sind wohl der SC Freiburg, Union Berlin, der 1. FC Köln und die TSG Hoffenheim die heißesten Kandidaten auf am Ende drei mögliche Plätze in der Europa und Conference League. Am Wochenende stehen sich mit Hoffenheim und Freiburg schon zwei Teams im direkten Duell gegenüber, eine Woche später trifft Freiburg auf Union Berlin. «Alle Mannschaften haben die Chance, Platz sechs zu erreichen, vielleicht reicht auch Platz sieben», sagte Kölns Trainer Steffen Baumgart, der mit seinem Team am Samstag beim FC Augsburg antritt. Der FC-Coach weiß um die Chance, aber auch um die Gefahr. «Jeder Ausrutscher kann in eine andere Richtung führen», sagte Baumgart.
Schiedsrichter im Fokus:
Nach den Schiedsrichter-Fehlentscheidungen am vergangenen Wochenende wird der Blick wieder auf die Referees gerichtet sein. Der frühere Top-Schiedsrichter Manuel Gräfe hatte zuletzt eine jahrelange Fehlentwicklung im DFB für die Fehler verantwortlich gemacht. Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus schlug derweil nach «Entscheidungen, die so einfach nicht mehr zu akzeptieren sind», ehemalige Profi-Fußballer als Unterstützung für den Video-Assistenten vor. Der DFB hatte selbst Fehler der Unparteiischen in zwei Partien eingeräumt und zeigte sich durchaus offen für Veränderungen. Ex-Profis könnten aber frühestens nächste Saison unterstützen.
Die Rückkehr der Montagsspiele:
Eigentlich sind die ungeliebten Montagsspiele in der Fußball-Bundesliga seit Saisonbeginn abgeschafft. Da der 1. Mai in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, gibt es an diesem Tag auf Wunsch der Sicherheitsbehörden keine Spiele in den oberen Fußballligen. Die beiden für Sonntag vorgesehenen Partien Borussia Mönchengladbach gegen RB Leipzig und Bayer Leverkusen gegen Eintracht Frankfurt finden am Montag (20.30 Uhr/DAZN) statt, weil Leipzig und Frankfurt am Donnerstag im Halbfinale in der Europa League spielen.
Die Hinspiele endeten mit einem 2:1 für Frankfurt gegen West Ham United und einem 1:0 von Leipzig gegen die Glasgow Rangers. Damit die Teams mehr als einen Tag Pause haben, wurden die Sonntagsspiele ausnahmsweise auf den Montag verlegt. Hätten die beiden deutschen Teams die Halbfinals nicht erreicht, wären die Spiele auf Freitag vorverlegt worden.