Der Freiburger Nils Petersen (l) feiert seinen Treffer zum 2:1 für die Gäste. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Die Fortsetzung der Europacup-Festtage in der kommenden Saison wird für Eintracht Frankfurt nach dem 1:2 (0:1) gegen den SC Freiburg immer unwahrscheinlicher.

Drei Tage nach dem imponierenden Auftritt im Viertelfinalhinspiel der Europa League gegen den FC Barcelona (1:1) kehrte vor 47.000 Zuschauern gegen die Breisgauer Ernüchterung im Fußball-Alltag ein. Das 1:0 durch Vincenzo Grifo (27. Minute) konnte Filip Kostic (54.) ausgleichen. Den Siegtreffer für die Gäste erzielte einmal mehr «Joker» Nils Peteren (69.) sieben Minuten nach seiner Einwechslung.

Nach der zehnten Saisonniederlage liegt der hessische Bundesligist nun neun Zähler hinter den Freiburgern, die als Fünfter punktgleich mit dem Vierten RB Leipzig sind. Nach dem kräftezehrenden Heimspiel gegen den spanischen Starclub fehlte nach dem erneuten Rückstand die Energie zum ganz großen Aufbäumen, zudem wurde das Tor des kurz zuvor eingewechselten Daichi Kamada zum 2:2 (86.) nach Sichtung der Videobilder zurückgenommen. Bereits am Donnerstag (21.00 Uhr) steht für die Elf von Trainer Oliver Glasner das Rückspiel beim viermaligen Champions-League-Sieger Barcelona im legendären Camp Nou an.

Freiburg machte derweil mit dem Erfolg am Main einen großen Schritt im Kampf um ein internationales Ticket. Ungeachtet des Wirbels um den Wechselfehler vom FC Bayern Münchner beim 4:1-Sieg in der Partie am vergangenen Wochenende. Das DFB-Sportgericht hatte den Einspruch der Breisgauer am Freitag zurückgewiesen.

Der Erfolg verschaffte dem Team von Trainer Christian Streich nicht nur eine gute Position im Kampf um einen Europacup-Platz, sondern auch Rückenwind für das Pokal-Halbfinale am 19. April beim Hamburger SV. Zuvor empfängt Freiburg am kommenden Samstag noch den VfL Bochum.

Für die erste Aufregung in der Partie sorgten nicht die 22 Spieler, sondern zwei Umweltaktivisten. Sie waren in der zweiten Minute auf den Rasen gelaufen und hatten sich an die beiden Eintracht-Pfosten festgebunden. Die Männer trugen T-Shirts mit der Aufschrift: «Letzte Generation – stoppt den fossilen Wahnsinn». Nach drei Minuten konnten Ordner sie vom Pfosten entfernen und die Partie ging weiter.

Sportlich war es nicht ganz so spannend. Die zuvor in fünf Heimspielen torlos gebliebenen Frankfurter hatten aber auch gegen die sehr defensiv und clever agierenden Freiburger viel Mühe, Chancen zu kreieren oder zu nutzen. In der 11. Minute zog Jens Petter Hauge von der Strafraumgrenze ab, schoss jedoch nur rechts ans Außennetz. Auch sechs Minuten später war eine gute Kombination eingeleitet von Filip Kostic über Jesper Lindström zu Hauge nicht von Erfolg gekrönt: Der Norweger traf den Ball nicht richtig.

Konsequenter nutzten die Gäste ihre einzige Chance in der 27. Minute mit einem erfolgreichen Konter, in dem Roland Sallai auf der rechten Seite drei Eintracht-Profis stehen lässt und zu Grifo passte, der eiskalt zum 1:0 einschoss.

Auch nach dem Wiederanpfiff blieben spielerische Glanzpunkte zunächst Mangelware. Erst nach dem Ausgleichstor von Kostic wurde das Spiel lebhafter, temporeicher und spannender. Hauge hatte den Serben mit einem Steilpass bedient, der mit links flach an SC-Keeper Mark Flekken vorbei das 1:1 markierte. Petersen köpfte nach einem Freistoß von Christian Günter ein – es war sein 33. Jokertor. Ajdin Hrustic traf für Frankfurt in der 84. Minute den Innenpfosten, Flekken wäre chancenlos gewesen.

Von Andreas Schirmer, dpa

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