Wolfsburgs Maximilian Arnold trifft per Freistoßtor zum 3:0. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa)

Die Erleichterung war bei Florian Kohfeldt deutlich sichtbar. «Wir haben eine Reaktion gezeigt», sagte der Trainer des VfL Wolfsburg nach dem furiosen 4:0 (2:0) im Abstiegsduell mit Arminia Bielefeld.

«Es war ein wichtiger Schritt, aber es ist noch nichts vorbei.» Acht Zähler haben die Wolfsburger nach einer der besten Saisonleistungen nun Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze. «Wir müssen die Spannung jetzt hochhalten. So eine Leistung muss es dauerhaft geben», forderte Kohfeldt.

Wolfsburger Team reagiert auf Kritik

Nach der deutlichen Kritik an der Mannschaft in der vergangenen Woche präsentierte sich der VfL gegen harmlose Bielefelder im Vergleich zur 0:3-Pleite in Augsburg wie verwandelt. Ein perfektes Zuspiel von Yannick Gerhardt in den Lauf von Nationalspieler Lukas Nmecha verwandelte der 23-Jährige mit einem Schuss ins lange Eck zur Führung (11. Minute). «Wir haben in dieser Woche viel und ehrlich diskutiert», sagte der Torschütze. «Es geht um das Team, um den Club.»

Kohfeldt, der nach einer überstandenen Corona-Infektion wieder auf der Bank saß, wirkte sehr emotional. Auch er wusste: Eine weitere Niederlage hätte auch die Diskussion um seine Zukunft wieder ins Rollen gebracht. «Bei mir ist nichts abgefallen», entgegnete er und erklärte seine Emotionalität an der Seitenlinie. «Es war Aufgabe des Trainerteams, die Spieler zu pushen. Es war bewusst, so einzuwirken», erklärte der 39-Jährige.

Wolfsburg zeigt sich klar verbessert

Anders als in so vielen Spielen in der für den VfL so verkorksten Saison ließ Wolfsburg nicht locker und zeigte sich auch in diesem Punkt verbessert zu den vergangenen Auftritten. Das wurde belohnt. Nach einer Ecke fand Gerhardt erneut den agilen Nmecha, der problemlos aus kürzester Distanz einköpfen konnte (38.). «Es ist sehr gut gelaufen heute», sagte der starke Gerhardt. «Wir wissen, wie ernst die Lage ist. Oft haben wir gesagt, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Das war der falsche Weg.»

Eine Antwort darauf, warum der VfL innerhalb einer Woche zwei solch verschiedene Gesichte zeigte, hatte Gerhardt allerdings nicht. «Wenn ich das wüsste», sagte der ehemalige Kölner mit einem Schmunzeln. Vielleicht waren das die Gespräche in den vergangenen Tagen. Kohfeldt erklärte, dass es Unterredungen mit dem Trainerteam, aber auch nur innerhalb der Profis gab. Mit dem Ergebnis war er zufrieden. «Wir haben heute auf dem Platz die Situationen gemeinsam gelöst», lobte der frühere Werder-Coach.

Die weiteren Tore durch einen schönen Freistoßtreffer von Maximilian Arnold, der den Ball in den Winkel zirkelte (48.) und ein Kopfballtreffer von Max Kruse (53.) nach schöner Vorarbeit von Ridle Baku rundeten das Spiel ab. Nach drei Niederlagen in Serie gab es in Wolfsburg endlich wieder was zu feiern. «Fußballerisch war das sehr gut», lobte Gerhardt seine Mitspieler. «Noch wichtiger ist es, als Einheit aufzutreten. Wir haben uns eingeschworen und einen guten Schritt gemacht.»

Von Tobias Brinkmann und Mia Bucher, dpa

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