Berlins Trainer Felix Magath setzt auf seine Führungsspieler. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Friso Gentsch/dpa/Archivbild)

Hertha BSC und der Hamburger SV kämpfen um die letzte Entscheidung in der Fußball-Bundesliga.

Dabei setzen Hertha-Trainer Felix Magath und sein Kollege Tim Walter vom HSV im Relegations-Hinspiel im Berliner Olympiastadion am Donnerstag (20.30 Uhr/Sky und Sat.1) auf besondere Achsenspieler:

Hertha BSC

Der Aufsteiger: Noch gibt es um den in der Torhüter-Hierarchie zur Nummer eins aufgestiegenen Marcel Lotka ein Fragezeichen nach seiner bei der 1:2-Niederlage bei Borussia Dortmund zugezogenen leichten Gehirnerschütterung sowie einem Nasenbeinbruch. Der Einsatz des 20-Jährigen wird sich wohl erst am Donnerstag entscheiden.

Der Kapitän: Vor allem in den letzten Spielen hat Dedryck Boyata seine Rolle anders als früher als Kapitän ausgefüllt. Magath hatte den 31-Jährigen nach seinem ersten Training an die Seite genommen und ihm die passenden Worte für den Endspurt mit auf den Weg gegeben.

Der Anführer: Auch Kevin-Prince Boateng ist erst unter Magath richtig in seine ihm zugedachte Rolle als Anführer auf dem Platz geschlüpft. Da der Körper des 35-Jährigen nicht mehr allen Spielen gerecht wird, setzt Boateng nach Absprache mit Magath immer mal wieder aus. Gegen den HSV wird der Mittelfeldspieler aber wohl wieder auflaufen.

Der Hoffnungsträger: Einen weiteren Joker zieht Magath in Stevan Jovetic aus dem Ärmel. Der lange verletzte Stürmer kehrt zur rechten Zeit zurück: Mit sechs Toren und zwei Vorlagen ist der 32 Jahre alte Montenegriner immer noch erfolgreichster Angreifer der Berliner.

Der Entscheider: Trainerfuchs Magath hat in seiner kurzen Zeit in Berlin den direkten Abstieg vermieden, die mögliche vorzeitige Rettung nicht geschafft. Aber der 68-Jährige stellt bei der seit Jahren dümpelnden Mannschaft die richtigen Schrauben, die am Ende den Klassenverbleib bringen sollen.

Hamburger SV

Der Rückhalt: Daniel Heuer Fernandes spielt seine beste HSV-Saison und erwies sich als großer Rückhalt. Der 29 Jahre alte Keeper, der im System Walter das Spiel von hinten als mitspielender Passgeber eröffnen soll, hat mit Abstand die wenigsten Gegentore kassiert (35).

Der Kopf: Gleich in seiner ersten HSV-Saison ist Sebastian Schonlau Kapitän und Abwehrchef geworden. Der 27 Jahre alte Innenverteidiger ist zudem stark im Aufbau- und Offensiv-Spiel (4 Saisontore). Einzige Schwäche: Er ist nicht der Allerschnellste.

Der Unterschiedspieler: Sonny Kittel kann beim HSV den Unterschied ausmachen. Als Vierter der Zweitliga-Scorerliste (9 Tore/17 Vorlagen) war der 29-Jährige auch 2021/22 oft Hamburgs Matchwinner. Doch taucht der beste Fußballer im Kader in wichtigen Momenten mitunter ab.

Der Knipser: Robert Glatzel kam, sah und traf – und wie! Mit 22 Saisontoren hat der Eine-Million-Euro-Einkauf von Cardiff City alle Erwartungen überboten. Knipst der 28-Jährige weiter wie zuletzt, kann sich der HSV-Traum vom Erstliga-Comeback nach vier Jahren erfüllen.

Der Entwickler: «Ich bin der Chef!» Tim Walter ist zwar kein Spieler, aber der entscheidende Mann beim HSV. Der 46-Jährige ist der erste Coach, der den HSV in Liga 2 in die Aufstiegszone führte. Sein Job: die Entwicklung eines mutig spielenden Teams mit Perspektive. Das hat zwar gedauert, aber Vorstand Jonas Boldt stand und steht zu Walter.

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