Hertha BSC muss in die Relegation. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

Dramatik pur bot die Fußball-Bundesliga beim Saisonfinale. In letzter Minute schaffte der VfB Stuttgart die Rettung und schickte Hertha BSC in die Relegation.

Gibt es für die Berliner wie 2012 ein böses Erwachen im Duell mit dem Zweitliga-Dritten? Der als Retter geholte Felix Magath bekommt damit noch zwei Auftritte auf der großen Bühne. Für seine beiden Kollegen Adi Hütter und Markus Weinzierl war bereits am Samstag Schluss auf ihren Stationen in Gladbach und Augsburg.

Nervensache:

Dreimal stand Hertha BSC in den letzten drei Spielen dicht vor der Rettung, dreimal folgte der späte Schock. Nun müssen die Berliner nachsitzen. Es droht wie 2012 der Abstieg in der Relegation. «Wir haben zwei Spiele, in diesen zwei Spielen müssen wir es richten», sagte Manager Fredi Bobic nach dem bitteren 1:2 in Dortmund. Felix Magath übte sich in Optimismus: «Sollten wir diese Leistung von heute wiederholen, haben wir gute Aussichten, in der Bundesliga zu bleiben.» Was der als Retter verpflichtete Coach schon seit Wochen befürchtet hatte, könnte nun Wirklichkeit werden: Ein Relegationsspiel gegen seinen langjährigen Club Hamburger SV.

Ekstase:

Der VfB Stuttgart war in dieser Saison so ziemlich das Gegenstück zur Hertha. Der Club lag wochenlang auf einem Abstiegsplatz, bewahrte trotzdem die Ruhe und hielt an Trainer Pellegrino Matarazzo fest. Das zahlte sich am Ende aus, auch wenn es eines Treffers in der Nachspielzeit beim 2:1 gegen den 1. FC Köln bedurfte. «Das war Ekstase pur», sagte Matarazzo beim Pay-TV-Sender Sky: «Ich weiß gar nicht, was passiert ist und wer das Tor geschossen hat. Es war ein toller Abschluss und extrem spannend.»

Abschied I:

7,5 Millionen Euro hat sich Borussia Mönchengladbach vor der Saison die Dienste von Adi Hütter kosten lassen. Nach einer enttäuschenden Saison wurde das große Missverständnis beendet. Beide Seiten einigten sich auf das Ende der Zusammenarbeit, wie nach dem abschließenden 5:1 gegen die TSG 1899 Hoffenheim bekannt wurde. Kommt es nun zur Rückkehr von Lucien Favre? Der Name des Schweizers löst rund um Borussia-Park jedenfalls große Begeisterung aus. Schließlich hatte Favre die Borussia einst in einer schier aussichtslosen Lage gerettet und anschließend nach Europa geführt.

Abschied II:

Es war wohl fehlende Wertschätzung, die Markus Weinzierl veranlasste, selbst die Konsequenzen zu ziehen. Der Trainer kündigte nach dem 2:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth seinen Abschied als Trainer des FC Augsburg an. Es sei ein «klares Zeichen» gewesen, dass es vor dem letzten Spieltag noch keine Unterredungen über die Zukunft gegeben habe, befand Weinzierl und stellte Manager Stefan Reuter vor vollendete Tatsachen. Der Verhältnis mit dem Weltmeister von 1990 war offensichtlich nicht das beste, auch wenn Reuter «nicht den Eindruck» hatte. Der Manager muss mal wieder auf Trainersuche gehen.

Abschied III:

Seine Worte klangen bereits nach Abschied. «Klar, ich habe noch ein Jahr Vertrag», sagte Robert Lewandowski. Aber er habe Sportvorstand Hasan Salihamidzic gesagt, «dass, wenn ein Angebot kommt, dann müssen wir darüber nachdenken – auch für den Verein. Beide Seiten müssen an die Zukunft denken. Mehr kann ich nicht sagen», erklärte der alte und neue Torschützenkönig der Bundesliga nach dem 2:2 beim VfL Wolfsburg. Laut Medienberichten soll sich sein Manager bereits mit dem FC Barcelona auf einen Wechsel geeinigt haben. Nun sind die Bayern am Zug. Lassen sie ihren 33 Jahre alten Torgaranten für eine millionenschwere Entschädigung ziehen?

Abschied IV:

Rudi Völler kletterte auf den Zaun und machte den Vorsänger für die Fans von Bayer Leverkusen. Nach mehr als 23 Jahren in Diensten des Werksclubs ist für den Weltmeister von 1990 und früheren DFB-Teamchef Schluss. «Mir war ja schon die ganze Woche bewusst, dass es zu Ende geht. Deshalb ist das alles absolut okay. Ich habe mich gefreut, nicht nur bei den harten Fans, sondern wie uns das ganze Stadion unterstützt hat, sowas war in früheren Zeiten nicht so üblich», sagte Völler, dem in der langen Zeit mit Bayer aber ein Titel verwehrt blieb.

Aufbruch:

Trainer Oliver Glasner war mit der Generalprobe von Eintracht Frankfurt für das Europa-League-Finale gegen die Glasgow Rangers am Mittwoch sehr zufrieden. «Es hat mir gefallen, dass sich die Jungs gewehrt haben. Sie haben gemerkt, dass sie einfach diesen Punch brauchen. Wir werden uns jetzt mit großer Freude auf die Glasgow Rangers vorbereiten», sagte der 47 Jahre alte Österreicher nach dem 2:2 im Derby beim FSV Mainz 05.

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