Oliver Kahn bezeichnet seine Anfangszeit an der Spitze des FC Bayern München als harte Lehre. «Diese ersten zwei Jahre hier für mich waren heftig, ein ziemliches Stahlbad», sagte der ehemalige Fußball-Nationaltorhüter und frühere Bayern-Kapitän im Vereinsmagazin «51».
Der 52-jährige Kahn gehört dem Vorstand des Rekordmeisters seit Januar 2020 an. Im Sommer 2021 löste er Karl-Heinz Rummenigge (66) als Vorstandsvorsitzender ab. Am Ende seiner ersten Saison als Bayern-Chef steht die Meisterschaft als einziger Titelgewinn.
Besonders «ärgert» Kahn weiterhin das Viertelfinal-Aus in der Champions League gegen den FC Villarreal. Als TV-Zuschauer beim verpassten Halbfinale gegen den FC Liverpool, hätte er «die Wände hochgehen» können, bekannte er. Die Misserfolge in der Königsklasse und im DFB-Pokal würden die Bayern-Spieler aber in der kommenden Spielzeit «anstacheln», glaubt Kahn.
«Hier wird sich ständig hinterfragt»
«Alles, was uns entgegenschlägt, macht den FC Bayern am Ende nur noch stärker», lautet sein Credo: «Nachlassen, lockerlassen – das gibt es beim FC Bayern nicht. Hier wird sich ständig hinterfragt.»
Julian Nagelsmann bescheinigt er nach dessen erstem Jahr als Bayern-Coach, dass er dem Verein «mit seiner frischen, dynamischen Art sehr gut» tue: «Mit seinen 34 Jahren hat er schon jetzt ein sehr hohes Niveau erreicht.» Nagelsmanns Vertrag läuft bis 2025.
Kahn tritt im Gegensatz zu Vorgänger Rummenigge oder dem früheren Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß nach außen nicht so wortgewaltig auf. Für ihn finde Führung hauptsächlich intern statt: «Wobei ich mitunter das Gefühl habe, dass für die Öffentlichkeit das Wort «führen» in Bezug auf einen Fußballverein bedeutet, dass man zwingend laut sein muss. Das hat für mich aber nur bedingt mit Führung zu tun.»