Argentiniens Nationalspieler Lionel Messi (r) feiert seinen dritten Treffer beim Freundschaftsspiel gegen Estland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Alvaro Barrientos/AP/dpa)

Nach seinem ersten Fünferpack für Argentinien dachte Lionel Messi schnell an die WM in Katar. «Wir hätten die Saison nicht besser beenden können.»

«Wir haben erst die Finalissima gewonnen und heute noch mehr Spielzeit in Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft absolviert», schrieb der Fußball-Superstar nach dem 5:0 im Testspiel gegen Estland bei Instagram: «Wir werden uns jetzt ein paar Tage ausruhen und dann sehr bald zurück sein.»

Am 24. Juni wird Messi 35 Jahre alt – zu Außergewöhnlichem ist er immer noch fähig. Vielleicht auch erst recht. «Vom besten Messi, den die Nationalmannschaft je gesehen hat», schwärmte das argentinische Sportblatt «Olé». «Ein weiterer unglaublicher Rekord», schrieb «La Nacion».

«Er ist einzigartig»

Messi traf bei der «Party in Pamplona» («Olé) zweimal in der ersten und dreimal in der zweiten Halbzeit, er verwandelte dabei auch einen Elfmeter. Bei drei Toren in einem Spiel für die Nationalmannschaft stand bis dahin Messis Rekord. Auf Vereinsebene waren ihm fünf Tore beim 7:1 des FC Barcelona gegen Bayer Leverkusen im Achtelfinale der Champions League 2011/2012 geglückt.

«Es gibt keine Worte, um ihn zu beschreiben», sagte Nationaltrainer Lionel Scaloni. «Er ist einzigartig und es ist eine große Freude, ihn in diesem Team zu haben, ihn zu trainieren.» Man könne sich bei Messi nur bedanken, sagte der 44-Jährige: «Wir werden ihn vermissen, wenn er mal nicht mehr spielen wird.»

Aber so weit ist es noch nicht. Messi hat noch Großes vor. Anders als früher, als er beim FC Barcelona brillierte und im Nationalteam auch mal schwächelte, wenn es drauf ankam, ist Messi bei Paris Saint-Germain eher selten in Bestform, dafür aber praktisch immer in der «Albiceleste».

Einstimmung auf die Winter-WM

Bei der WM Ende des Jahres in Katar will er sich nun diesen letzten großen Titel holen, der ihm in seiner unfassbaren Trophäensammlung noch fehlt. «Messi wirkt besessen, konzentriert mit mörderischem Blick auf die WM in Katar», schrieb «La Nacion». In der Vorrunde trifft Argentinien auf Saudi-Arabien, Mexiko und Polen.

Sein Copa-América-Trauma bezwang Messi mit dem Triumph 2021. Bei der WM war Messi 2014 ganz nah dran, verlor im Finale von Rio de Janeiro mit seiner Mannschaft aber 0:1 nach Verlängerung gegen Deutschland. Seit 2006 versucht er es nun bereits schon.

Die Einstimmung auf die Winter-WM in Katar könnte derzeit für Kapitän Messi und seine Mitstreiter nicht besser sein. Zuletzt gewannen sie gegen Europameister Italien die «Finalissima» im Londoner Wembley-Stadion recht mühelos mit 3:0.

Messi sei «Welterbe»

Man werde sich in der Zukunft nicht nur in Argentinien an den Ausnahmekönner erinnern. Messi sei «Welterbe», sagte Scaloni: «Ich hoffe, er spielt noch lange weiter, jeder genießt es und beschützt ihn, weil es immer eine Freude ist, ihm zuzusehen.» Sätze, die auch jeder von Scalonis vielen Vorgängern in der Ära Messi mehr oder wenig so formulierte.

In mittlerweile 163 Länderspielen schoss Messi 86 Tore. Er zog in der Bestenliste am legendären Ungarn Ferenc Puskas vorbei und liegt jetzt auf dem vierten Platz. An der Spitze steht Cristiano Ronaldo. Der Portugiese von Manchester United traf am Sonntag in der Nations League gegen die Schweiz selbst wieder doppelt und kommt so bereits auf 117 Treffer. Zwischen dem einen zigfachen Weltfußballer Ronaldo und dem anderen zigfachen Weltfußballer Messi haben sich Ali Daei (109) und Mokhtar Dahari (89) platziert.

Von Thomas Wolfer und Martina Farmbauer, dpa

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