Fußball-Nationalspielerin Laura Freigang spürt keinen Neid auf die finanziellen Bedingungen im männlichen Profi-Bereich.
«Natürlich spielt das Geld eine große Rolle und alles, was mit dem Geld an Drumherum mitkommt. Das Geld verändert die Strukturen enorm», sagte die 24-Jährige von Bundesligist Eintracht Frankfurt im Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». «Wir Frauen sind länger unbeschwert. Das ist ein großer Luxus.»
Sie sei nicht neidisch, dass ihre männlichen Kollegen so früh so viel Geld verdienen. «Der Fußball bei uns fühlt sich noch immer sehr ehrlich und direkt an. Das finde ich angenehm, das wünschen sich auch viele Fans – und darin liegt eine Möglichkeit, unsere Position zu stärken», meinte sie.
Genervt ist Freigang von den Vergleichen des Frauen-Fußballs mit dem der Männer. «Wir selbst vergleichen gar nicht. Aber man bekommt es von außen die ganze Zeit mit», sagte sie. Es sei anstrengend, «weil es immer im gleichen Atemzug kommt mit der Begründung, warum wir manche Forderungen nicht erfüllt bekommen».
Oft mache man den Frauen Vorhaltungen, sie würden nicht mal gegen die U15 einer Jungenmannschaft gewinnen. «Als ob es ein legitimes Argument wäre und irgendwas damit zu tun hat, was wir uns wünschen oder worum es uns inhaltlich im Kampf um Anerkennung geht.»
Freigang bereitet sich derzeit mit dem Nationalteam der Frauen auf die EM-Endrunde vom 6. bis 31. Juli in England vor. Heute (17.00 Uhr/ZDF) absolviert die Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg in Erfurt einen Test gegen die Schweiz. Bei der Europameisterschaft trifft die DFB-Auswahl in der Vorrunde auf Dänemark, Spanien und Finnland.