Ist begeistert von der Qualität und sieht die EM als Werbung für den Frauenfußball: Jürgen Klopp. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hendrik Schmidt/dpa)

Trainer Jürgen Klopp sieht Englands Fußballerinnen im EM-Endspiel gegen Deutschland wegen des Heimvorteils als leicht favorisiert an.

«In einem ausverkauften Wembley-Stadion mit englischen Zuschauern wird das eine riesige Herausforderung für Deutschland», sagte Klopp, «aber Deutschland hat eine Chance.»

In einer Presserunde vor dem englischen Supercup – dem sogenannten Community Shield – gegen Meister Manchester City fügte der Trainer von FA-Cup-Sieger FC Liverpool hinzu, er erwarte am Sonntag ein gutes Endspiel zwischen zwei intensiven Mannschaften. «So sehr wie ich England liebe – mein Herz wird bei der deutschen Mannschaft sein», betonte der 55 Jahre alte frühere Coach des FSV Mainz 05 und von Borussia Dortmund.

Vor dem 2:1-Halbfinalsieg gegen Frankreich hatte Klopp der Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg in einer Videobotschaft viel Erfolg gewünscht.

Geradezu euphorisch äußerte sich Klopp über die gezeigte Qualität bei der EM. «Ich muss wirklich sagen, dass ich den Frauenfußball liebe. Die Qualität des Turniers ist Wahnsinn», sagte der Coach. Die EM sei Werbung für den Frauenfußball. Dieser sei bei der Entwicklung in den vergangenen Jahren explodiert, meinte Klopp. «Taktisch und technisch ist es ein unglaublich hohes Niveau. Die Intensität der Spiele – physisch ist es richtig, richtig gut, und ich liebe es, mir das anzuschauen.»

Beckenbauer tippt auf EM-Titel für DFB-Frauen

Franz Beckenbauer tippt auf einen Finalsieg nach Elfmeterschießen für die deutschen Fußballerinnen England. «Unsere Frauen holen den Wembley-Titel. Aber es wird nicht leicht gegen die starken Engländerinnen», sagte der Weltmeister von 1974, der als Trainer 1990 das Männer-Team zum WM-Titel führte, der «Bild»-Zeitung.

Der 76-Jährige erwartet ein «Unentschieden nach 90 Minuten. In der Verlängerung schießen beide Teams noch jeweils ein Tor. Elfmeterschießen. Und da gewinnen unsere Frauen, weil sie physisch und nervlich besser sind.» Dem Frauenfußball bescheinigte Beckenbauer eine tolle Entwicklung. Er hat nach eigenen Worten alle EM-Spiele der deutschen und der englischen Mannschaft im Fernsehen verfolgt.

Auch Wolfgang Overath – sein Weltmeister-Teamkollege von 1974 – sieht die EM als großen Schritt nach vorne. «Wenn ich die Mädels sehe, sind die Anlagen schon mit gutem Männerfußball vergleichbar. Die Dribblings, die Pässe. Klasse, auf welchem Niveau sich das bewegt», sagte der frühere Kölner Mittelfeld-Regisseur.

Die DFB-Auswahl habe die EM mitgeprägt, sei im Finale am Sonntag (18.00 Uhr MESZ/ARD und DAZN) aber Außenseiter, der nichts zu verlieren habe. «Ich bin beeindruckt, was wir für einen Teamgeist haben: Jeder rennt für jeden, kein Ball wird aufgegeben. Die Chance ist zu 100 Prozent da, dass wir so den Titel holen», sagte der 78-jährige Overath.

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