Gladbachs Ramy Bensebaini (l-r), Alassane Plea und und Marcus Thuram feiern das 1:0 per Elfmeter. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Borussia Mönchengladbach grüßt zumindest für einen Tag von der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga und bleibt unter dem neuen Trainer Daniel Farke unbesiegt. Die Gladbacher bezwangen Hertha BSC am Freitagabend mit 1:0 (1:0) und eroberten mit sieben Punkten Platz eins.

Die in dieser Saison und unter Trainer Sandro Schwarz noch sieglosen Berliner stecken trotz eines couragierten Auftritts schon wieder in der Abstiegszone fest. «Ich bin brutal zufrieden mit dem 1:0», sagte Farke bei DAZN, «auch wenn uns offensiv die individuelle Qualität etwas gefehlt hat». Jonas Hofmann meinte: «Wenn wir die Kombinationen auf den Platz bekommen und gut verteidigen, dann können wir die Liga aufmischen.»

Vor 48.411 Zuschauern im Borussia-Park erzielte Alassane Plea (34./Handelfmeter) den entscheidenden Treffer für die Gastgeber. Einen zweiten Handelfmeter vergab Hofmann (70.), der kurz vor der Ausführung eine kleine Diskussion mit Plea und Marcus Thuram geführt hatte. «Ich hatte eigentlich ein gutes Gefühl. Die Mannschaft nimmt es mir nicht übel. Wir haben gewonnen, das ist die Hauptsache», sagte der Nationalspieler.

Herthas Kempf: «Wir haben ein gutes Spiel gemacht»

Der Herthaner Filip Uremovic, der den zweiten Elfmeter verursachte, flog dafür mit Gelb-Rot vom Platz (69.). «Klar, wir haben 0:1 verloren, aber heute fühle ich mich nicht als Verlierer», sagte Herthas Abwehrspieler Marc Oliver Kempf: «Wir haben ein gutes Spiel gemacht und waren aus meiner Sicht die bessere Mannschaft.»

Erfreulich: Marco Richter stand fünf Wochen nach seiner Hodenkrebs-Diagnose und anschließender Operation erstmals wieder im Hertha-Kader. Zuvor hatte der Mittelfeldspieler, der sich keiner Chemotherapie unterziehen musste, zehn Tage mit der Mannschaft problemlos trainiert.

In der Startelf vertrauten beide Trainer aber ihren zuletzt bewährten Formationen. Farke schickte im dritten Ligaspiel sogar zum dritten mal die gleiche erste Elf aufs Feld, der zuletzt verletzte Kapitän Lars Stindl saß zunächst nur auf der Bank. Bei Hertha fehlte dagegen der Kapitän: Marvin Plattenhardt stand wegen muskulärer Probleme nicht im Kader.

Führungstreffer durch Elfmeter

Es entwickelte sich eine muntere Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Die Gäste versteckten sich keineswegs und versuchten mit teilweise hohem Pressing und frühen Ballgewinnen überfallartig zu kontern. So kam auch Hertha immer wieder zum Abschluss, vor allem die schnellen und dribbelstarken Lukebakio und Chidera Ejuke bereiteten der Borussen-Abwehr einige Probleme.

Beim Führungstreffer der Hausherren half jedoch ein Herthaner mit: Maximilian Mittelstädt hatte den Ball nach einer Flanke von Jonas Hofmann mit der Hand im Strafraum berührt, den fälligen Elfmeter verwandelte Plea sicher. Die Berliner hatten aber noch vor dem Seitenwechsel durch Lukebakio (43.) die Chance auf den Ausgleich.

Auch in der zweiten Halbzeit blieb das Spiel weitgehend ausgeglichen. Die Gäste steckten nicht auf und hatten nun auch etwas mehr Ballbesitz, weil die Borussia sich stärker zurückzog. Torhüter Yann Sommer stand fortan öfters im Mittelpunkt, doch die bis dahin beste Chance der zweiten Halbzeit hatten aber die Gladbacher durch Hofmann, der jedoch beim Strafstoß am starken Christensen scheiterte. In Überzahl ließ Gladbach dann Ball und Gegner laufen.

Von Morten Ritter und Jörg Soldwisch, dpa

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