Der frühere Aufsichtsratschef vom SV Werder Bremen, Willi Lemke, kritisiert die Entwicklung der Bundesliga. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Axel Heimken/dpa)

Kurz vor dem Start der Fußball-Bundesliga sieht der ehemalige Manager und Funktionär von Werder Bremen, Willi Lemke, die Entwicklung der Liga kritisch.

«Die DFL muss sich für eine gerechtere Umverteilung der Fernsehgelder entscheiden», sagte der 75-Jährige den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Die Gier nach mehr Geld gefährdet den Fußball.»

In den vergangenen zehn Spielzeiten war stets der FC Bayern München Meister geworden. Insgesamt 32 Mal konnten die Bayern die deutsche Meisterschaft für sich entscheiden, 20 Mal den DFB-Pokal. «Es besteht die Gefahr, dass sich die Menschen abwenden», sagte Lemke. «Der FC Bayern bekommt so viel mehr als ein Aufsteiger, dadurch hat er schon mal eine viel, viel bessere Ausgangslage.»

Kaenzig sieht Liga auf gutem Weg

Während die englische Premier League der Bundesliga in finanzieller Sicht enteilt ist, sieht Ilja Kaenzig, Sprecher der Geschäftsführung des VfL Bochum, die Liga auf einem guten, alternativen Weg: «Die Bundesliga hat viel zu bieten, was dem Zeitgeist entspricht. Sie kann die politisch korrekteste Liga der Welt sein: Wo keine Staatsfonds, die zweifelhafte politische Ziele verfolgen, Klubbesitzer sind. Sie kann die Liga sein, in der Fußball Volkssport und nicht Teil der Unterhaltungsindustrie ist.»

Der 49-Jährige sieht besonders «die volksnahen Eintrittspreise» und die 50+1-Regel als großen Vorteil. Durch die 50+1-Regel haben die Mitglieder des Vereins die Entscheidungsgewalt auf ihrer Seite – was wiederum den Einfluss von Investoren schmälert.

Für die Zukunft wünscht sich Lemke, dass die Fans mehr miteinbezogen werden sollen. «Da haben wir Nachholbedarf.»

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