In der Debatte um die Förderung des Frauenfußballs hält eine Mehrheit der Deutschen gleiche Erfolgsprämien beim DFB für gerechtfertigt.
59,1 Prozent der 5284 Befragten einer repräsentativen Studie des Nürnberger Beratungs- und Marktforschungsunternehmens SLC Management hätten eine entsprechende Frage bejaht, berichtete die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (Montag). DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte zuletzt eine Debatte im Deutschen Fußball-Bund über die Angleichung der Prämien für die Frauen-Nationalmannschaft an die Zahlungen für die Männer angekündigt.
Die DFB-Frauen erhielten für ihren zweiten Platz nach der Niederlage im EM-Endspiel von Wembley gegen England jeweils 30.000 Euro. Für den Titel hätte es 60.000 Euro gegeben. Die Männer hätten bei einem EM-Triumph 2021 jeweils ein Preisgeld von 400.000 Euro erhalten.
Große Mehrheit für Professionalisierung
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich bei einem Besuch beim DFB für «Equal Pay», also die gleiche Bezahlung für die Frauen- und Männer-Nationalmannschaft, eingesetzt. Die Forderung nach «Equal Pay» unterstützten auch 58,5 Prozent der Umfrage-Teilnehmer.
Sogar 85,5 Prozent wünschen sich demnach professionellere Rahmenbedingungen im Frauenfußball. Dazu gehören vor allem professionellere Strukturen in den Vereinen sowie Mindestgehälter für Fußballerinnen und Investitionen in Infrastruktur und Marketing.
Dagegen lehnten zwei Drittel der Befragten es ab, dass Männer-Bundesligisten zum Aufbau eines Frauenfußball-Teams verpflichtet werden.