Sieht Wissenslücken bei den Schiedsrichtern: Ex-Referee Urs Meier. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Soeren Stache/dpa)

In der Debatte um die Auslegung der Handspiel-Regeln sieht der frühere Weltklasse-Referee Urs Meier Wissenslücken bei den Schiedsrichtern.

«Es mangelt im Fußball an Körperkenntnis. Es müssten dringend Schulungen gemacht werden, in denen Schiedsrichter Körpererfahrungen machen», sagte Meier der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Viele Unparteiische würden nicht wissen, was der Körper natürlicherweise tue. «Sie müssten selber mal in ein Slide-Tackling oder ein Kopfballduell gehen und sich filmen lassen, um zu sehen, was die Arme machen. Auf einmal hätten sie diesen Aha-Effekt», erklärte der Schweizer.

Jochen Drees, Leiter des Projekts Videoassistent beim Deutschen Fußball-Bund, hatte zuletzt Zweikampfschulungen für Schiedsrichter abgelehnt und auf die mögliche Verletzungsgefahr verwiesen. Meier nannte das «einfach Quatsch». Schiedsrichter müssten Fußball spielen, forderte der 63-Jährige. «Mit solchen Erfahrungen weiß man, was die Arme tun, wenn jemand springt, wenn jemand eine Rotationsbewegung macht», sagte Meier.

Er regte zudem an, dass die Referees sich mit ehemaligen Fußballprofis austauschen sollten. «Solche Kenntnisse würden sehr helfen, aber dieser Austausch wird nicht wirklich gesucht», sagte Meier.

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