Widerspricht einer angeblichen Bayern-Lobby bei den Schiedsrichtern: Sportvorstand Hasan Salihamidzic. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Ein nach Video-Beweis aberkanntes Tor des VfB Stuttgart beim 2:2 in München hat zu einer Kontroverse über einen vermeintlichen Schiedsrichter-Bonus des Rekordmeisters in der Fußball-Bundesliga geführt.

«Es stört mich schon, dass wir eine Szene rausnehmen, um über einen Bayern-Bonus zu sprechen», beklagte FC-Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic einen Tag Nach dem Spiel bei der Besprechung der strittigen Szene um Nationalspieler Joshua Kimmich im «Doppelpass» beim TV-Sender Sport1. VfB-Sportdirektor Sven Mislintat hatte direkt nach dem Spiel eine «Bayern-Lobby» bei den Schiedsrichtern beklagt.

Beim vermeintlichen 1:1 des VfB war Bayern-Profi Kimmich in der 52. Minute nach einem Trikotzupfer von Chris Führich zu Boden gesunken. Führich passte den erkämpften Ball zu Serhou Guirassy, der ihn ins Tor schoss. Schiedsrichter Christian Dingert entschied auf Tor, ehe er sich auf Intervention des Video-Assistenten die TV-Bilder anschaute, auf Foul entschied und den Stuttgarter Treffer zurücknahm.

Mislintat sprach hinterher von einer «falschen VAR-Entscheidung» und behauptete zudem, dass die Schiedsrichter es schwer hätten, «gegen die Bayern-Lobby anzukommen». Salihamidzic konterte am Tag danach: «Das verstehe ich nicht, dass der Kollege von Bayern-Lobby spricht.» Er hätte ebenfalls auf Foul entschieden. «Ich hätte es auch gepfiffen – er ist ja mein Spieler», bemerkte Salihamidzic.

Der in der Sendung zugeschaltete ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Lutz Wagner, Mitglied der Schiedsrichter-Kommission Amateure des DFB, erklärte die Zurücknahme des Tores für richtig. «Regeltechnisch» habe der Trikotzupfer für eine Foulentscheidung ausgereicht, sagte Wagner. Einen Bayern-Bonus bei den Schiedsrichtern gebe es nicht, versicherte der 59-Jährige außerdem.

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