Für Trainer Edin Terzic und den BVB ist ein Erfolg gegen den FC Kopenhagen Pflicht. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marco Steinbrenner/dpa)

Zum Siegen verdammt: Der Spielplan der Champions League setzt Borussia Dortmund unter frühen Erfolgszwang. Schließlich trifft der Bundesliga-Zweite im ersten Gruppenspiel daheim auf den FC Kopenhagen und damit auf den vermeintlich leichtesten Gegner.

Deshalb gab Sportdirektor Sebastian Kehl vor dem Duell mit dem dänischen Meister am 6. September (18.45 Uhr/Amazon Prime Video) unmissverständlich die Richtung vor: «Wenn wir die Gruppenphase überstehen wollen, sollten wir das Spiel zum Auftakt gewinnen. Danach stehen wir mit zwei Auswärtsspielen bei Manchester City und dem FC Sevilla richtig unter Druck.»

Punkte gegen Kopenhagen sind fest eingeplant

Angesichts der kniffligen Aufgaben beim Titelaspiranten aus England (14. September) um die einstigen BVB-Profis Erling Haaland, Ilkay Gündogan und Manuel Akanji sowie beim einstigen UEFA-Cup-Seriensieger aus Spanien (5. Oktober) sind die Punkte gegen Kopenhagen fest eingeplant. «Gegen den FC Kopenhagen sind wir Favorit und sollten zwei Siege einfahren», kommentierte Neuzugang Salih Özcan in den «Ruhr Nachrichten».

Ein frühes Aus wie in der vergangenen Saison, als der BVB in einer eher leichten Gruppe an Ajax Amsterdam und Sporting Lissabon scheiterte, soll unter allen Umständen vermieden werden. Trainer Edin Terzic ist guter Dinge, dass die Borussia das zuletzt angekratzte Image in Europa wieder aufpoliert: «Das wollen wir definitiv besser machen. Ich glaube, dass wir ein deutlich besseres Gesicht zeigen.»

«Wir sind auf gutem Weg»

Zur Freude des Fußball-Lehrers scheint sein Team rechtzeitig vor dem Start in die Königsklasse zurück in der Spur. Zwei knappe, aber verdiente 1:0-Siege bei Hertha BSC und gegen Hoffenheim haben den Frust über den historischen Last-Minute-Blackout gegen Bremen (2:3) vertrieben. «Wir sind auf gutem Weg, eine richtig gute Mannschaft zu werden», befand Terzic am vergangenen Wochenende. Ähnlich sieht es Kapitän Marco Reus: «Für uns ist es wichtig, dass wir da weiter machen, wo wir in den letzten beiden Spielen aufgehört haben.»

Mit ähnlicher Offensivpower wie in der ersten Halbzeit gegen Hoffenheim sollen die Dänen, die sich in den Playoffs knapp gegen den türkischen Vertreter Trabzonspor (2:1/0:0) durchgesetzt hatten, bezwungen werden. Doch die Personalnot auf den offensiven Außenbahnen könnte das Vorhaben erschweren. Jamie Bynoe-Gittens, der sich gegen Hoffenheim die Schulter ausgekugelt hatte, fällt sicher aus. Zudem ist der Einsatz von Donyell Malen und Karim Adeyemi unwahrscheinlich. Beide Profis fehlten am Montagnachmittag beim Abschlusstraining.

Erstmals sind wieder Stehplätze erlaubt

Zum erhofften Sieg über die Dänen könnte die Südtribüne beitragen. Erstmals seit Ende der 90er-Jahre sind in Champions-League-Spielen wieder Stehplätze erlaubt. Deshalb muss die Südtribüne nicht bestuhlt werden. Das erhöht die Zuschauerkapazität des Stadions auf das Bundesliga-Niveau von über 80.000. «Es macht einen deutlichen Unterschied. Wir freuen uns alle riesig, dass die ganze Gelbe Wand da ist. Das wird hoffentlich ein Spektakel», schwärmte Reus.

Unabhängig vom größeren Support scheint die Aufgabe gegen Kopenhagen lösbar. Bei allem Stolz über die erste Champions-League-Teilnahme seit sechs Jahren hat die gute Stimmung bei den Dänen zuletzt gelitten. Nach vier Niederlagen in den ersten acht Spielen ist das Team von Trainer Jess Thorup im Kampf um eine erfolgreiche Titelverteidigung als Tabellensechster bereits bedenklich ins Hintertreffen geraten.

Auch die Generalprobe für das Spiel in Dortmund verlief trotz eines 1:0 über Silkeborg eher dürftig. «Es war nicht alles perfekt, aber das Wichtigste waren die drei Punkte, die uns Selbstvertrauen und Überzeugung geben», wurde der ehemalige KFC Uerdingen-Profi Thorup vom «Kicker» (Montag) zitiert.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Borussia Dortmund: Kobel – Meunier, Hummels, Schlotterbeck, Guerreiro – Bellingham, Özcan – Brandt, Reus, Hazard – Modeste

FC Kopenhagen: Ryan – Diks, Khocholava, Vavro, Kristiansen – Zeca, Falk – Haraldsson, Claesson, Daramy – Cornelius

Schiedsrichter: François Letexier (Frankreich)

Von Heinz Büse, dpa

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