Fußball-Nationalspielerin Lena Oberdorf vom VfL Wolfsburg spürt nach dem EM-Erfolg der deutschen Frauen eine ganz neue öffentliche Bekanntheit.
«Wenn man in der Heimat ist, wurde man vorher schon erkannt. Jetzt wird es aber immer mehr und immer mehr», sagte die 20 Jahre alte Mittelfeldspielerin in einer digitalen Medienrunde ihres Clubs. «Neulich wurde ich sogar an der Ampel angesprochen. Man sieht es auch an den Social-Media-Kanälen von uns allen, in denen es geradezu explodiert ist.»
Bei der Europameisterschaft in England erreichte Oberdorf im Juli mit der deutschen Mannschaft das Finale. Danach wurde sie zur besten jungen Spielerin des Turniers gekürt und belegte bei der Wahl zu Europas Fußballerin des Jahres den dritten Platz.
Wichtig ist der Wolfsburgerin, dass der Frauenfußball im Allgemeinen und die deutsche Bundesliga im Besonderen von dieser EM-Euphorie profitieren. «Jetzt geht es darum, das zu nutzen, dass die Menschen auch weiter ins Stadion kommen», sagte Oberdorf. «Man kann nicht erwarten, dass es jetzt von null auf hundert geht und mit 40.000 Zuschauern auf einmal alles ausverkauft ist. Das ist ein Prozess, der sich erst über Jahre oder vielleicht in dieser Saison entwickeln muss.» Sie wünsche sich aber, «dass dieser Prozess anhält und nicht abrupt wieder endet. Dass wir diese Welle nicht verpassen.»
Die neue Saison der Frauen-Bundesliga beginnt am 16. September mit dem Eröffnungsspiel Eintracht Frankfurt gegen Bayern München. Die Meisterinnen aus Wolfsburg spielen zunächst am 11. September im DFB-Pokal beim FSV Gütersloh und dann am ersten Spieltag am 17. September zu Hause gegen Oberdorfs Ex-Club SGS Essen.