Für Guido Buchwald ist vor allem Sportdirektor Sven Mislintat für die Krise des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart mitverantwortlich.
«Diese Probleme sind zum großen Teil dem Kaderplaner anzukreiden», sagte der Ehrenspielführer des VfB im Interview der «Schwäbischen Zeitung». «Das ist derjenige, der die Entscheidungen getroffen hat. Torjäger Sasa Kalajdzic ist ja auch nicht spontan gegangen, sondern wollte eigentlich schon ein Jahr vorher wechseln und da hätte man sich rechtzeitig um guten Ersatz kümmern müssen», meinte der 61-Jährige.
Vor dem 10. Spieltag sind die Schwaben noch ohne Sieg und Tabellenvorletzter. Nach der Trennung von Pellegrino Matarazzo ist der Club noch auf Trainersuche.
Buchwald vermisst «einen Leader, der die Jungs aufrüttelt», der Weg «mit den jungen Wilden» sei der «falsche Ansatz». «Wenn ich immer höre: Wir haben den jüngsten Kader, dann kann ich das nicht gelten lassen. Es gibt keinen jungen oder alten Kader, sondern nur einen guten oder schlechten», meinte der Weltmeister von 1990. «Wenn man kein Geld hätte und daher nur auf die Jugend baut, hätte ich das alles verstanden, aber wenn man für junge Spieler ständig viel Geld ausgibt und den Kader noch aufbläht, dann muss man sich schon Fragen gefallen lassen.»
Als neuen Coach kann er sich Adi Hütter oder Sebastian Hoeneß vorstellen. Einen Feuerwehrmann könne man im Frühjahr für die letzten acht Spiele immer noch suchen. «Aber jetzt ist noch kein Drittel der Saison gespielt und man ist auch nicht abgeschlagen. Man braucht einen Trainer, der mit jungen Spielern gut umgehen kann und sie besser macht. Gleichzeitig sollte er eine gewisse Erfahrung haben», meinte Buchwald.