Das Hinspiel zwischen Olympique Marseille und Eintracht Frankfurt wurde von schweren Zwischenfällen überschattet. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Gollnow/dpa)

Eintracht Frankfurts Aufsichtsratsvorsitzender Philip Holzer hofft, dass es im Champions-League-Rückspiel an diesem Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) gegen Olympique Marseille nicht zu erneuten Fan-Ausschreitungen kommt.

«Das ist die Arbeit der Exekutive. Ich bin sicher, alle handelnden Personen werden das Notwendige unternehmen, um entsprechend vorbereitet zu sein», sagte Holzer (56) in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». 

Das Hinspiel in Marseille wurde von schweren Ausschreitungen überschattet. Ein Eintracht-Fan wurde schwer verletzt. Vor dem Anpfiff und während des Spiels am 13. September in Marseille waren aus beiden Fanblöcken immer wieder Leuchtraketen auf die gegnerischen Fußball-Anhänger gefeuert und Böller geworfen worden. 

«Was da passiert ist, hat mich erschüttert: Es herrschten kriegsähnliche Zustände. Die Verantwortlichen von Olympique schauten nicht hin, was im Block der Olympique-Anhänger vor sich ging. Nach dem Motto: Das ist bei uns Standard», sagte Holzer. Das sei aus seiner Sicht ein Beispiel dafür, dass «der französische Staat in Bereichen Teile seiner Gesellschaft abgeschrieben hat. Und da kann ich nur sagen: Gnade uns Gott, dass wir dieselbe Entwicklung in Deutschland nicht erleben. Für mich ist der Fußball hierzulande eine der letzten Klebstoffe, die wir noch haben, um die Gesellschaft zusammenzuhalten.» Der Fußball könne noch Nachrichten an Leute senden, «die von der Politik nicht mehr erreicht werden». 

«Keine gute Entwicklung»

Zugleich verurteilte Holzer das Verhalten der eigenen Fans in Frankreich. «Das Zeigen des Hitlergrußes ist absolut zu verurteilen und das Schießen von Pyrotechnik in andere Blöcke ist ein No-Go.» Generell störe ihn aber schon lange, wie Auswärts-Fans oftmals behandelt würden. «Das ist keine gute Entwicklung. Ich finde, wenn jemand jubelt, wenn die Auswärtsmannschaft ein Tor geschossen hat, muss das möglich sein, ohne dass es Ärger gibt. Das muss jeder akzeptieren, denn es gehört zum Sport dazu. Und diese Kultur wollen wir in Frankfurt weiter pflegen», sagte Holzer.

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