Freiburgs Lukas Kübler (M) jubelt mit Maximilian Eggestein (r) und Christian Günter nach dem Tor zu 1:1. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Christian Günter schien direkt wieder bereit für weitere Großtaten. «Mit ein bisschen Adrenalin und Freude lässt es sich leichter reisen», sagte der Kapitän des SC Freiburg mit Blick auf die kommende Partie in der Fußball-Bundesliga am Sonntag beim FC Schalke 04. «Wir werden alles versuchen, dass wir gesund dorthin kommen und auch dort wieder so ein Feuerwerk abliefern.»

Keine Spur von Müdigkeit bei Freiburgs Marathon-Männern. Auch beim 1:1 (0:1) gegen Olympiakos Piräus, ihrem 18. Pflichtspiel in dieser Saison, zeigten sie am Donnerstag eine Energieleistung. Der Lohn war der späte Ausgleich durch Lukas Kübler in der dritten Minute der Nachspielzeit. Der vorzeitige Gruppensieg verbunden mit dem Einzug ins Achtelfinale der Europa League ist fix.

Der FC Nantes hatte dem SC mit dem 2:1 gegen Karabach Agdam im Parallelspiel zwar geholfen, den ersten Platz in der Gruppe G zu sichern. Bemerkenswert war aber der Aufwand, den die Badener trotz ihrer Dauerbelastung auch gegen den griechischen Rekordmeister und insbesondere in der Schlussphase wieder betrieben.

Günter: «Energie durch positive Erlebnisse»

Vergangene Woche die späten Tore in der regulären Spielzeit und der Verlängerung im DFB-Pokal gegen St. Pauli. Nun der Last-Minute-Ausgleich im Europapokal. Woher nehmen die Freiburger nur diese Kraft? «Die Energie kommt auch durch die positiven Erlebnisse», sagte Außenverteidiger Günter, der diese Saison noch keine Pflichtspiel-Minute verpasst hat. Der aktuelle Erfolg mache «jeden Schritt einfacher», erklärte der 29-Jährige, der gegen Piräus wieder mal unermüdlich geackert und Küblers Tor vorbereitet hatte.

«Mentalität ist so, so wichtig», sagte Trainer Christian Streich. «Die Mannschaft ist so eng beieinander und so bereit, alles zu tun. Sie ist so positiv kritikfähig. Es ist eine große Freude für mich, dass ich diese Mannschaft mit meinen Trainerkollegen trainieren darf.»

Fünf Spiele sind es noch für den SC bis zur WM-Pause. «Bis jetzt halten die Kräfte. Ich hoffe, dass wir es noch zweieinhalb Wochen so durchziehen können», sagte Günter. In der Liga wollen sich die Freiburger in der Spitzengruppe halten. Und auch in Baku, wo es im abschließenden Europa-League-Gruppenspiel gegen Karabach Agdam kommende Woche für sie um nichts mehr geht, wollen sie laut Günter «einen Sieg mitnehmen.» Klarer Fall: Mentalität schlägt Müdigkeit.

Christoph Lother, dpa

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