Die Kölner Spieler Ondrej Duda (l-r), Kingsley Schindler und Denis Huseinbasic feiern Dudas Treffer zur 1:0-Führung. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Glück Dalibor/CTK/dpa)

Nach dem im Nachsitzen erspielten Endspiel ums Weiterkommen in der Conference League ging es für den 1. FC Köln so schnell wie möglich raus aus Tschechien. Schon am 30. Oktober muss der Fußball-Bundesligist nach dem 1:0 (0:0) beim 1. FC Slovacko in der Liga gegen die TSG Hoffenheim (19.30 Uhr/DAZN) wieder ran.

«Es haben sich sehr viele Menschen bemüht, damit das Spiel verlegt wird. Wird es aber nicht», motzte FC-Trainer Steffen Baumgart kurz vor der Abreise am Freitag sichtlich angefressen. «Es haben irgendwann mal irgendwelche klugen Menschen festgelegt, dass es ausreicht, wenn zwischen zwei Spielen 48 Stunden Zeit liegen.»

«So langsam wird es personell eng»

Im konkreten Fall sind es nun aber mehr als 54 Stunden. Trotzdem gehen die Kölner inzwischen auf dem Zahnfleisch, da sich auch noch Linton Maina verletzte. «Wir werden schauen, wer am Sonntag die frischesten Jungs sind», sagte Baumgart. «Bald muss ich in der A-Jugend nachfragen, um noch ein, zwei Spieler zu bekommen. Denn so langsam wird es personell eng.» Schon am Vortag , nachdem das Spiel bei Slovacko nach sieben Minuten wegen dichten Nebels abgebrochen worden war, hatte Baumgart die angeschlagenen Jonas Hector und Mark Uth wieder nach Deutschland geschickt.

Sie sahen aus der Ferne den wichtigen Sieg, den der eingewechselte Ondrej Duda (82. Minute) per Foulelfmeter perfekt machte. Zuvor hatte Florian Kainz vom Punkt noch vergeben (52.). «Gott sei Dank hat der Dudi den reingehauen. Da war ich natürlich froh», sagte Kainz . Am 3. November spielt der FC in der Conference League nun gegen OGC Nizza ums Weiterkommen. «Der Sieg war sehr wichtig. Jetzt müssen wir sehen, dass wir in unserem Stadion alle raushauen. Ich bin sehr optimistisch», sagte Kainz weiter. Slovacko ist dagegen vorzeitig gescheitert. Nach fünf Spieltagen stehen die Kölner mit sieben Punkten hinter Nizza und Partizan Belgrad (beide 8) auf dem dritten Rang. Der Gruppenerste zieht direkt ins Achtelfinale ein. Der Zweite spielt in einer vorgelagerten K.o.-Runde zunächst gegen einen der acht Europa-League-Absteiger. 

Mehr als 1000 FC-Anhänger waren wieder dabei

Das Spiel in Tschechien wurde am Freitagmittag mit einem Kölner Einwurf fortgesetzt. Erneut waren wieder mehr als 1000 FC-Anhänger dabei. «Ich glaube, die haben jetzt durchgefeiert. Gott sei Dank haben wir sie mit einem Sieg belohnt», sagte Kainz. Wegen der Ausschreitungen beim ersten Kölner Auswärtsspiel in dieser Conference-League-Saison in Nizza am 8. September hatten die Kölner selbst keine Tickets veräußern dürfen. Allerdings hatten sich offenbar einige Anhänger schon vor dem Spiel in Nizza Karten für die Partie in Tschechien gesichert oder waren auf anderen Wegen an Tickets gekommen.

Sie sahen eine Kölner Mannschaft, die zu ungewohnter Spielzeit erst nach dem Pausenpfiff zu besseren Tormöglichkeiten kam. Vor dem Seitenwechsel hatte sich die bessere Mannschaft aus dem Rheinland zunächst kaum Chancen erspielt. Die große Möglichkeit zur Führung vergab Kainz dann fünf Minuten nach dem Wechsel leichtfertig. Einen Foulelfmeter schoss der Österreicher schwach an die Arme des tschechischen Keepers Filip Nguyen. Eine weitere gute Möglichkeit vergab der eingewechselte Duda (77.) zunächst, ehe er fünf Minuten später per Foulelfmeter doch noch den Sieg klarmachte. 

Carsten Lappe, dpa

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