Leipzigs Timo Werner führt den Ball im Tempodribbling eng am Fuß. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa)

Vor dem Anpfiff des Champions-League-Duells mit Real Madrid stehen auch RB Leipzigs Trainer Marco Rose persönlich emotionale Momente bevor. Mit einer Minute des Erinnerns will der Fußball-Bundesligist des gestorbenen Red-Bull-Gründers Dietrich Mateschitz gedenken, bevor es in der Partie (21.00 Uhr/DAZN) gegen den Titelverteidiger um den Einzug ins Achtelfinale geht.

«Ich habe ihn als ehrlichen, humorvollen Menschen kennengelernt, ein ganz toller Mensch, den ich persönlich sehr vermissen werde», sagte Rose, der den Tod von Mateschitz als «großen Verlust» bezeichnete.

Verzicht auf Trauerflor und Schweigeminute

Auch wenn RB Leipzig gegen Madrid auf Trauerflor und eine klassische Schweigeminute verzichtet, wird das Erinnern an Mateschitz den Club in seinem ersten Heimspiel nach dessen Tod begleiten, auch wenn es die Partie nicht überlagern soll. Denn es geht sportlich um viel für RB: Nach dem Fehlstart in die Champions League ist nach den beiden Glasgow-Siegen sogar der vorzeitige Einzug ins Achtelfinale möglich, wenn Celtic parallel gegen Schachtjor Donezk gewinnt. 

Nach der furiosen Bundesliga-Aufholjagd in Augsburg (3:3) soll auch gegen die Madrilenen die Mentalität helfen. «Wir brauchen viel Mut, nicht nur gegen den Ball, auch mit dem Ball, müssen kompakt sein und die Momente im Umschaltspiel nutzen», sagte Cheftrainer Marco Rose. Kapitän Willi Orban betonte: «Wir haben im Hinspiel über 80 Minuten gegen eine überragende Offensive herausragend verteidigt. Da gilt es anzusetzen. Wenn wir dazu wie in Madrid vorne gefährlich werden und etwas mehr Effektivität an den Tag legen, haben wir Möglichkeiten das Spiel zu gewinnen.»

Zumal Real ohne Ballon-D’Or-Gewinner Karim Benzema, Luka Modric, Fede Valverde, Lucas Vázquez, Dani Ceballos und Mariano Diaz anreist. Rose hingegen verweist auf seine langfristigen Ausfälle mit Peter Gulacsi, Konrad Laimer und Lukas Klostermann. Er sehe trotz der Ausfälle große Qualität bei den Königlichen. «Da gibt es noch den einen oder andern. Wir treffen auf den wahrscheinlich besten Kader der Welt», betonte Rose mit Blick auf Toni Kroos, Welttorhüter Thibaut Courtois sowie Marco Asensio und Vinicius Junior.

«Froh, ihn wieder im Kader zu haben»

Während Offensivspieler Christopher Nkunku, der nach seiner Einwechslung in Augsburg gleich einen Freistoß direkt in den Winkel zauberte, bereit für die Startelf ist, kann Werner nach seinem überstandenen Infekt noch nicht über die volle Distanz gehen. «Es ist nicht für viel Spielzeit, aber ich bin froh, ihn wieder im Kader zu haben.» Immerhin hatte Werner beim Auswärtssieg in Glasgow ein Tor vorbereitet und eins selbst erzielt. 

Seit dem Trainer-Wechsel von Domenico Tedesco zu Rose nach dem 1:4-Auftakt in der Königsklasse gegen Donezk hat Leipzig wettbewerbsübergreifend fünf Heimspiele gewonnen – bei einer Tordifferenz von 17:3. Real ist seit 16 Pflichtspielen ungeschlagen.

Und dann wartet noch Dani Olmo auf seinen persönlichen Clásico gegen Madrid. Der in der Jugend vom FC Barcelona ausgebildete spanische Nationalspieler kann sich «auf ein paar Minuten mehr» freuen, erklärte Rose, der ihn nach siebenwöchiger Verletzungspause langsam heranführen möchte. Olmo hatte Anfang September eine Teilruptur des linken Innenbandes im Knie erlitten. Schon die Rückkehr ins Mannschaftstraining löste beim Team etwas aus. «Ich habe das Gefühl, da existiert ein ganz großer Respekt im Team Dani gegenüber. Weil sie wissen, wie wichtig er für uns sein kann», sagte Rose.

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