Auch nach dem Abrutschen ans Tabellenende waren Spieler und Interimstrainer bei Schalke 04 zumindest vorsichtig optimistisch, schon vor Ankunft des neuen Cheftrainers den ersten Schritt zur Trendwende geschafft zu haben.
«Leider fahren wir wieder nach Hause und haben nichts in der Hand. Aber zumindest war die Distanz, dass wir etwas in der Hand haben, nicht so groß», sagte Trainer Matthias Kreutzer nach der 1:2-Niederlage bei Hertha BSC. «Die Leistung war so, wie Schalke auftreten muss. Daran müssen wir anknüpfen, um uns das nächste Mal zu belohnen.»
Die Gelsenkirchener zeigten nur wenige Tage nach der heftigen Pokalpleite in Hoffenheim und der Trennung von Cheftrainer Frank Kramer Leidenschaft und boten dem Gegner Paroli. Dazu erspielten sie sich immer wieder gute Torgelegenheiten. «Wir hatten genug Torchancen um 2:2 oder 3:2 zu spielen», sagte Mehmet Aydin. «Man muss auch die positiven Sachen sehen. Wir haben es besser gemacht als in den letzten Wochen.»
Extrem bitter war es für die Knappen, dass der Ausgleich von Florent Mollet (85.) nur drei Minuten hielt. Weil Bochum Tabellenführer Union besiegte sind die Königsblauen das neue Ligaschlusslicht. Fünf Bundesligaspiele in Folge haben sie verloren.
Trainersuche soll bald abgeschlossen sein
Es war trotzdem eine Leistung, an die der neue Cheftrainer anknüpfen kann. Wer das sein wird, ist noch unklar, doch lange soll die Suche nicht mehr dauern. Laut Sportvorstand Peter Knäbel soll der neue Trainer in der neuen Woche feststehen. «Die Prüfungsphase ist in den letzten Zügen, es wird nicht mehr lange dauern», sagte der 56-Jährige. Der Club wolle zeitnah eine Lösung präsentieren, sagte auch Sportdirektor Rouven Schröder. «Viele, viele Trainer interessieren sich auch für Schalke, wir interessieren uns natürlich auch für ein gewisses Profil, haben aber auch da gesagt, dass wir natürlich nicht mit einem Profil durch die Welt rennen», sagte Schröder. «Sowas machen wir intern – vollkommen klar.»
Thomas Reis gilt nun doch wieder als heißer Kandidat. Nach Berichten von «Bild» und «Sport1» sollen am Montag die finalen Gespräche mit dem im September beim VfL Bochum entlassenen Coach geführt werden. Der 49-Jährige müsste aber auch aus seinem noch gültigen Vertrag bei Bochum kommen.
Aydin gab sich am Sonntag kämpferisch: «Wir haben keine Angst. Wir wissen, was zu tun ist. Wir wussten, dass es schwer wird in der Bundesliga.»