Die Freiburger jubeln nach dem Tor zum 1:0. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Woo-Yeong Jeong und Yannik Keitel steckten die Köpfe zusammen und tuschelten. Gerade hatte der Stadionsprecher des SC Freiburg die Tabelle der Fußball-Bundesliga verlesen. Und Jeong und Keitel hörten richtig.

Durch das 2:0 (0:0) gegen den 1. FC Köln kletterten die Breisgauer auf den zweiten Platz. Damit sind sie erster Jäger des FC Bayern München. «So würde ich uns nicht nennen», widersprach Vincenzo Grifo. «Wir konzentrieren uns total auf uns. Aber natürlich sind wir glücklich über die Leistungen, die wir aktuell abrufen.»

In der Bundesliga hatten die Freiburger nach 13 Spieltagen noch nie 27 Punkte auf dem Konto. Zudem stehen sie sowohl in der Europa League als auch im DFB-Pokal im Achtelfinale. «Das ist das Produkt jahrelanger Arbeit», sagte Torhüter Mark Flekken, der zum achten Mal kein Gegentor kassierte.

Er fand, der Sport-Club habe mal wieder eine «reife Leistung» gegen Köln abgerufen. Mit seinem eigenen Auftritt war Flekken wegen eines Missgeschicks jedoch nicht zufrieden. Beinahe hätte Köln nach einem Fehlpass des Niederländers getroffen. «Ich sehe zwar, dass ich die Schuhe nicht vertauscht habe. So hat es sich heute aber angefühlt», sagte Flekken. Der 29-Jährige erfährt am Freitag, ob er mit seiner Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft nach Katar fahren wird.

Flekken: Wollen uns oben festbeißen

Vor der WM-Pause stehen für den SC noch die Spiele bei RB Leipzig und dem 1. FC Union Berlin an. Die Zielsetzung ist klar. «Wenn man in so einer Situation ist, dann versucht man auch das Maximale herauszuholen», sagte Flekken. «Wir wollen so lange wie möglich da oben drankleben und uns festbeißen.»

Etwas vorsichtiger formulierte es Grifo nach dem Heimsieg, bei dem Jeong (53. Minute) und Michael Gregoritsch (64.) die Treffer erzielten. «Es hört sich an, wie ein Alibi. Aber wir schauen wirklich von Spiel zu Spiel. Das ist besser, als wenn wir dastehen und sagen: Wir sind die Bayern-Jäger.»

Der Blick auf die Tabelle verdeutlicht aber: Der SC Freiburg liegt nur einen Zähler hinter den Münchnern. Und das schien vielen Spielern schon sehr gut zu gefallen.

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