Der frühere Nationalspieler hält es für falsch, an Bundestrainer Hansi Flick festzuhalten. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Rolf Vennenbernd/dpa)

Dietmar Hamann wertet die Weiterbeschäftigung von Hansi Flick als Bundestrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft als Fehler.

«Mir fehlt der Glaube, wieso er in den nächsten 18 Monate das schaffen sollte, was er in den vergangenen nicht annähernd erreicht hat», schrieb der Vize-Weltmeister von 2002 in einer Kolumne für den TV-Sender Sky. DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte kurz nach dem WM-Vorrundenaus der deutschen Mannschaft betont, volles Vertrauen in Flick zu haben. Im Sommer 2024 ist Deutschland Gastgeber der Europameisterschaft. 

Hamann nannte Thomas Tuchel als möglichen Trainerkandidaten, «oder wir hätten es einmal mit einem Trainer versuchen können, der aus dem Ausland kommt. Wir haben uns so weit von dem entfernt, was uns einmal ausgezeichnet hat, dass ich jeden neuen Impuls begrüßt hätte. In dieser Konstellation weiterzumachen, halte ich für einen Fehler.»

Der 49-Jährige kritisierte auch Flicks Co-Trainer Mads Buttgereit: «Wir haben im Trainerstab einen Standard-Fachmann, im ganzen Turnier dann 35 Ecken und bei keiner hatte ich das Gefühl, dass auch nur annähernd Gefahr entsteht. Von erfolgreichem Zweikampf-Verhalten ganz zu schweigen.»

Bei der Suche nach einem Nachfolger für den zurückgetretenen DFB-Direktor Oliver Bierhoff wünscht sich Hamann eine schnelle Lösung, bei der Flick kein Mitspracherecht erhalten solle. Das habe der Bundestrainer «nach der desaströsen WM nicht verdient», schrieb der Ex-Profi des FC Bayern und des FC Liverpool. «In den USA wurde trotz des Achtelfinal-Einzugs eine landesweite Petition gestartet, um den Trainer zu entlassen. Wir fliegen in der Vorrunde raus und Hansi Flick verkündet, dass ihm die Aufgabe weiter Spaß bereitet.»

Hamann würde als Bierhoff-Nachfolger Fredi Bobic begrüßen. Der Geschäftsführer Sport von Hertha BSC wäre eine «gute Lösung». Den früheren Nationalspieler und langjährigen Vereinstrainer Felix Magath hätte sich Hamann derweil als Teil des vor Kurzem gegründeten DFB-Expertenrats vorstellen können. «Er hat vor kurzem selbst noch trainiert, hat eine Menge Erfahrung und wäre ein großer Mehrwert gewesen.»

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