Der Geschäftsführer des VfL Wolfsburg hat sich gegen eine Frauenquote im Fußball ausgesprochen.
Er sei «kein Freund und Fan der Frauenquote», sagte Michael Meeske in einer digital geführten Diskussion zum Thema «Fußball kann mehr – Mehr Frauen in Führung!» Mit Quoten und Regulierungen tue er sich generell schwer. «Aber wir alle wissen: Wir müssen an das Thema ran.»
Auch beim VfL Wolfsburg, dessen Frauenteam die Bundesliga zusammen mit Bayern München seit Jahren dominiert, gebe es zu wenige weibliche Führungskräfte, gestand Meeske. Man habe zwar gerade ein, zwei Stellen «auf dem Level ausgeschrieben gehabt», sagte der 51-Jährige, «wir kriegen aber auch keine Kandidatinnen dafür».
Meeske zufolge könne eine Lösung darin liegen, «die ganze Organisation noch frauenkompatibler» zu gestalten. Zudem müsse man bereit sein, bei vergleichbarer Eignung auch mal Frauen den Vorzug zu geben. «Wenn wir das bestehende Potenzial von der Hälfte der Menschheit noch viel stärker nutzen wollen für den Fußball, dann muss der Fußball eben auch noch deutlich mehr Frauenkomponenten aufweisen», sagte Meeske. «Sei es aktiver Frauenfußball, sei es aber auch Mitarbeit in Organisationen und Ähnliches.»
Pausder: Frauenquote im Fußball auch eine Chance
Die Investorin und Unternehmerin Verena Pausder, die im Sommer gemeinsam mit anderen Unternehmerinnen und Sportlerinnen das Regionalliga-Frauenfußballteam von Viktoria Berlin übernommen hatte, sieht in einer Frauenquote im Fußball auch Chancen. «Da ist immer die Frage Henne/Ei. Hast du eine Quote, bist du gezwungen, die erste Frau zu holen», sagte die 43-Jährige.
Clubs könnten sich intern zu Quoten verpflichten, meinte Pausder. Wenn keine kritische Masse erzeugt werde, «dann werden wir auf Geschäftsführungsebene nie eine finden, weil die dann immer sagt: Ich glaub, ihr seid ein Männerladen, ich glaub, ich pass da nicht hin, ich glaub, ich bewerb‘ mich gar nicht erst.» Grundsätzlich müsse stärker signalisiert werden, dass Frauen auch tatsächlich gewollt sind.