Der schlagzeilenträchtige Verhandlungsmarathon zwischen Youssoufa Moukoko und Borussia Dortmund ist beendet.
Nach diversen ergebnislosen Gesprächsrunden, die sich über Monaten hinzogen, einigten sich der Fußball-Bundesligist und der Nationalspieler auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit. Wie der Revierclub mitteilte, wurde der in diesem Sommer auslaufende Vertrag mit dem 18 Jahre alten Torjäger bis 2026 verlängert. «Youssoufa ist ein außergewöhnlicher Spieler, den wir selbst ausgebildet haben, und in dem wir noch riesiges Entwicklungspotenzial sehen», sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl.
Der Wunsch nach mehr Planungssicherheit und die Verärgerung über die Verhandlungstaktik der Moukoko-Seite hatten den BVB aber zuletzt zu einem Ultimatum veranlasst. Demnach sollte sich der Jungstar noch vor dem Re-Start der Bundesliga am Sonntag gegen den FC Augsburg (15.30/DAZN) entscheiden. Diese Maßnahme zeigte Wirkung.
Kehl wollte schnelle Planungssicherheit
«Uns war es wichtig, die Verhandlungen in dieser Woche abschließen zu können, damit wir alle – und insbesondere auch Youssoufa – in Ruhe und voll fokussiert auf die sportlichen Herausforderungen ins Fußballjahr 2023 starten können», rechtfertigte Kehl das Ultimatum.
Der Einigung waren unliebsame Störgeräusche vorausgegangen. Medien berichteten, dass der Jungprofi eine üppige Offerte des BVB ausgeschlagen haben soll. Moukoko bezeichnete dies als rufschädigend und eine »Lüge über mich, die ich niemals akzeptiere».
Aber die wachsenden Spannungen schürten Spekulation über einen Abschied des Talents, der nach seinem Wechsel im Jahr 2016 von St. Pauli ins Dortmunder Nachwuchsleistungszentrum diverse Torjäger-Rekorde aufgestellt und am 21. November 2020 einen Tag nach seinem 16. Geburtstag beim 5:2-Auswärtssieg seines Teams gegen Hertha BSC in der Bundesliga debütiert hatte. Neben den englischen Clubs FC Chelsea und Newcastle United soll auch der FC Barcelona interessiert gewesen sein. Nun bleibt er beim BVB.
Moukoko: «Will dem Verein etwas zurückgeben»
«Natürlich hat mich das Interesse anderer Clubs geehrt, aber letztlich ist es eine Entscheidung des Herzens. Die Fans haben mich immer unterstützt, und ich will ihnen und dem Verein auch etwas zurückgeben», sagte Moukoko in der Vereinsmitteilung.
Neben dem deutlich aufgebesserten Gehalt dürfte das gute Verhältnis zu BVB-Trainer Edin Terzic, der ihn schon in jungen Jahren begleitet hatte, den Ausschlag für einen Verbleib gegeben haben. «Ich spüre das Vertrauen des Trainerstabs und habe hier ein Umfeld, in dem ich mich perfekt entwickeln kann», betont der 18-Jährige.
Allerdings wird für Moukoko der Kampf um einen Stammplatz nach der Rückkehr des im vergangenen Sommer an Krebs erkrankten Sébastien Haller nicht leichter. Darüber hinaus hofft auch Anthony Modeste nach seiner Leistenoperation auf mehr Einsatzzeiten im BVB-Angriffszentrum. Doch mit sechs Toren und vier Torvorlagen ist der in Kameruns Hauptstadt Yaoundé geborene Moukoko in dieser Saison bislang der beste BVB-Scorer.