Günter Netzer steht beim «Ball des Sports» in Frankfurt auf dem Roten Teppich. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Christoph Gollnow/dpa)

Für Ex-Nationalspieler Günter Netzer ist Rudi Völler als neuer Nationalmannschaftsdirektor «eine sehr gute Wahl» des Deutschen Fußball-Bundes.

«Alleine kann er das aber nicht herumreißen. Keiner wird so dumm sein, es von ihm zu verlangen. Er allein kann nicht Deutschland retten», sagte der 78 Jahre alte Europameister von 1972 und Weltmeister von 1974 beim «Ball des Sports» in Frankfurt. «Die Mannschaft muss an sich arbeiten, der Trainer muss das zusammenbringen und das Umfeld muss stimmen: Dann kann eine gute Vorbereitung auf die EM 2024 in Deutschland zum Erfolg führen, dann kann es vielleicht auch funktionieren.»

Das DFB-Team war bei der WM in Katar schon in der Vorrunde ausgeschieden. Dennoch traut Netzer der Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick zu, bei der Heim-Europameisterschaft um den Titel zu kämpfen. «Ja, wir haben eine hochtalentierte Mannschaft», meinte er. «Man hat aber bei der WM gesehen, dass das nicht ausreicht. Es muss die richtige Einstellung zu der ganzen Angelegenheit da sein. Da hat etwas gefehlt, talentiert sind sie alle.»

Der langjährige Fernsehexperte und -kommentator lebt in der Schweiz und hat sich weitgehend aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen. «Irgendwann habe ich beschlossen, mein Leben zu ändern und nicht mehr in der Öffentlichkeit aufzutauchen», sagte Netzer. Das sei eine sehr gute Entscheidung vor fast zehn Jahren gewesen. Für den «Ball des Sports» habe er nun mal eine Ausnahme gemacht.

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