Der ehemalige Bundesliga-Manager Jörg Schmadtke hat die jüngsten Verbalattacken von Fußball-Fans gegen Max Eberl scharf verurteilt und den Deutschen Fußball-Bund zum Handeln aufgefordert.
«Was da in den Fankurven der sogenannten Traditionsklubs abgeht, ist unappetitlich und gehört sich nicht. Dass Menschen im Fußball unter der Gürtellinie beleidigt werden und straffrei davonkommen, ist für mich ein Skandal», sagte Schmadtke der «Wolfsburger Allgemeinen Zeitung».
Damit reagierte er auf Schmähplakate von Fußball-Anhängern gegen den früheren Manager von Borussia Mönchengladbach und aktuellen Sportvorstand von Pokalsieger RB Leipzig. Eberl hatte Anfang 2022 seinen Posten in Gladbach aufgegeben und im vorigen Dezember sein neues Amt in Leipzig angetreten.
«Einige denken offenbar, sie könnten machen, was sie wollen»
Dort hatte er rückblickend von einem Punkt gesprochen, «wo man tot war, wo man müde war. Es war ein Zeitpunkt gewesen, wo ich als Mensch stoppen musste.» Sowohl Fans des 1. FC Köln als auch jüngst des 1. FC Union Berlin hatten den 49-Jährigen auf Bannern verunglimpft, auch wegen seines Wechsels zu RB. «Mich würde interessieren, ob diese Menschen wissen, was die Krankheit Burn-out bedeutet», sagte er nach der Partie in Köln.
«In den Kurven denken einige offenbar, sie könnten machen, was sie wollen. Was sie damit allerdings anrichten können, ist ihnen dabei völlig egal», kritisierte Schmadtke nun. Überdies forderte der 58-Jährige, der kürzlich beim VfL Wolfsburg als Geschäftsführer ausgeschieden war, ein Eingreifen des DFB. «Ich frage mich, warum der DFB gegen diese Schmutzkampagnen nicht vorgeht», sagte Schmadtke.
Es könne nicht sein, dass Menschen aus dem Fußball aufs Übelste beleidigt würden und der Verband nicht eingreife. «Im Falle von Max Eberl erwarte ich, dass der Kontrollausschuss des Verbandes gegen die Vereine, deren Fans sich so etwas erlauben, Ermittlungen aufnimmt und Strafen ausspricht. Solche Entgleisungen dürfen nicht geduldet werden und müssen mit aller Schärfe sanktioniert und bestraft werden», betonte Schmadtke.