Zwei Schalker werfen sich in den Schuss von Mönchengladbachs Manu Koné. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Durch den ausverkauften Borussia-Park schallte ein lautes Pfeifkonzert – doch in der Gästekurve des FC Schalke 04 wurde gefeiert.

Das 0:0 im enttäuschenden West-Schlager der Fußball-Bundesliga hilft den stark abstiegsbedrohten Königsblauen etwas mehr als Borussia Mönchengladbach. Mit zahlreichen Winter-Zugängen erkämpfte der sich offensiv aber weiterhin harmlose Tabellenletzte ein Pünktchen Hoffnung.

«Es geht um den Verein, das war heute ein gutes Spiel von uns. Aber wir haben uns nicht belohnt. Wir müssen einfach punkten», sagte der Schalker Torwart Ralf Fährmann bei Sky. Schalkes Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt weiterhin bedrückende acht Punkte. «Man sieht, jedes Spiel von uns ist sehr, sehr intensiv. (…) Natürlich müssen wir einfach die Tore machen», sagte Fährmann. Es bringe nichts, «wenn wir uns die Gratulation abholen» für Kampf und Einsatz.

Enttäuschung auch bei den Borussen

Schwer enttäuschend war die Nullnummer für die Borussen, die in dieser Saison weiter auf zwei Siege in Serie warten und mit 26 Punkten im Tabellenmittelfeld schon recht weit hinter den Europapokalplätzen stagnieren. Zudem muss das Team von Trainer Daniel Farke am kommenden Spieltag bei Hertha BSC auf Julian Weigl verzichten, der seine fünfte Gelbe Karte in dieser Saison sah (34.).

Der Rahmen hätte ein deutlich besseres Spiel verdient gehabt. 54.042 Zuschauer – darunter gut 5000 lautstarke Schalke-Fans – sorgten im ausverkauften Borussia-Park für eine tolle Stimmung. Belohnt wurden sie dafür nicht – im Gegenteil. Gerade vor der Halbzeitpause bekamen die Fans ein äußerst langweiliges Fußballspiel zu sehen.

Wie erwartet hatte die Borussia deutlich mehr Ballbesitz gegen den Tabellenletzten, der mit Härte und defensivem Engagement dagegenhielt. Wie so oft in dieser Saison mangelte es den Gladbachern aber an Tempo, um Schalke unter Druck zu setzen. Kurz vor der Pause hätten die Gastgeber in Führung gehen müssen. Eine Doppelchance von Marcus Thuram (43.) und dann dem früheren Schalker Ko Itakura (44.) machten erst Winter-Zugang Moritz Jenz und dann Schalke-Keeper Ralf Fährmann zunichte.

Schalke nach der Halbzeit mutiger, aber harmlos

Mit vier Zugängen und Rückkehrer Alex Král in der Startelf versuchte Schalke-Coach Thomas Reis, seinem Team mehr Stabilität zu geben. Dies gelang zunächst, wobei das uninspirierte Spiel der Gladbacher dem Tabellenletzten auch zugute kam. Bei allem Einsatz, den Schalke zeigte, scheint der Klassenverbleib des Aufsteigers jedoch kaum realistisch. Bieder und harmlos blieben die Königsblauen im Angriff, auch wenn Reis sein Team zuvor auf den ersten Auswärtssieg in der Bundesliga seit knapp zweieinhalb Jahren eingeschworen hatte.

Tatsächlich wurde Schalke nach dem Wechsel mutiger. Allerdings verfügen die Königsblauen kaum über bundesligataugliche Mittel, um wirklich gefährlich zu sein. Bei den Gladbachern vergab neben Thuram und Itakura auch Kapitän Lars Stindl eine Großchance (72.). Der 34-Jährige war nach Rückenproblemen zwar rechtzeitig fit geworden, spielte aber wie auch einige andere nicht auf dem Niveau vom 4:1 bei der TSG 1899 Hoffenheim zuletzt.

Carsten Lappe, dpa

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