Leverkusens Trainer Xabi Alonso im Stadion. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Seinen Wunsch auf eine Rückkehr ins Finalstadion in 76 Tagen verpackte Xabi Alonso in ein charmantes Kompliment.

«Gratulation an den Gärtner. Der Rasen war unglaublich. Einer der besten Plätze, die ich in den letzten Jahren gesehen habe», sagte der frühere Welt- und Europameister lächelnd: «Deshalb wäre es eine Freude, hierhin zurückzukehren.»

Eigentlich wollte Alonso nach dem souveränen Viertelfinal-Einzug durch zwei 2:0-Siege gegen Ferencváros Budapest aber «noch nicht so viel über das Finale sprechen», das am 31. Mai auch in der Puskás Aréna in der ungarischen Hauptstadt stattfindet: «Das ist noch ein weiter und harter Weg. Aber das Viertelfinale erreicht zu haben, ist eine Motivation für Spieler, Verein und Fans. Wir werden Schritt für Schritt um unsere Chance kämpfen.»

Alonso: «Chancen besser nutzen»

Und obwohl die Leistungen in beiden Spielen eher nüchtern und sachlich waren, sind sie in den Augen des einstigen Mittelfeld-Strategen der Beweis für eine entscheidende Entwicklung. «Man muss nicht spektakulär spielen. Das müssen wir akzeptieren», sagte der 41-Jährige: «Es war kein Spektakel. Aber es war das, was wir brauchten. Wenn du in Europa weit kommen willst, brauchst du Reife. Deshalb helfen uns Nächte wie diese.»

Auch Sportchef Simon Rolfes war grundsätzlich zufrieden mit der Entwicklung. «Wir spielen mit mehr Kontrolle und mehr Ruhe haben trotzdem viele Torchancen», sagte er: «Das Einzige, was mir nicht gefallen hat, war die Chancenverwertung.» 

Ein Punkt, an dem Bayer dringend arbeiten muss, wenn der Traum von der Rückkehr nach Budapest leben soll. «Für heute war es genug. Aber für die Zukunft ist es nicht genug. Da müssen wir unsere Chancen besser nutzen», mahnte Alonso. Und auch Kapitän und Torhüter Lukas Hradecky erklärte trotz einer «reifen europäischen Leistung. Der nächste Gegner wird schwieriger. In dieser Form, mit diesem Schwung und diesem Selbstbewusstsein können wir jeden schlagen. Aber wir müssen effektiver werden. Gegen bessere Mannschaften brauchst du einen Killerinstinkt. Der hat heute etwas gefehlt.»

FC Bayern kommt nach Leverkusen

Wer als nächster Gegner am Freitagmittag kommt, war Rolfes egal. Hradecky fände Manchester United «schon ganz geil», Clubchef Fernando Carro reizte der FC Sevilla oder die AS Rom. Am Sonntag steht aber erst noch ein anderer großer Gegner im Weg. In der Liga kommt der FC Bayern nach Leverkusen. Es ist kurioserweise das Duell der beiden einzigen deutschen Viertelfinalisten in den drei Europacup-Wettbewerben.

«Es hätte uns gefreut, wenn die anderen Deutschen auch weitergekommen wären», sagte Rolfes mit Blick auf die fünf im Achtelfinale der Champions League und Europa League gescheiterten Bundesligisten: «Aber am Ende konzentrieren wir uns auf uns.»

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