Bundestrainer Hansi Flick (M) bedankt sich beim Torschützen Niclas Füllkrug. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Hansi Flick konnte mit seiner ziemlich runderneuerten Fußball-Nationalmannschaft zufrieden die kurze Busfahrt aus Mainz zurück ins Frankfurter Teamhotel antreten. Der Bundestrainer hatte beim 2:0 (2:0) gegen Peru von seinem Team um den gefeierten Matchwinner Niclas Füllkrug das geliefert bekommen, was er und auch die Fans im Stadion sehen wollten.

«Wir haben einen guten Start mit einem Sieg. Wir haben vorne zwei schöne Tore gemacht und haben hinten kein Tor bekommen, das war unser Ziel und schon ein Schwerpunkt», sagte Flick am Samstagabend. 

Ähnlich lautete das Resümee von Torjäger Füllkrug, der bei seinem Startelf-Debüt seinen ersten Doppelpack im Nationaltrikot erzielt und seine Torquote auf fünf Treffer in fünf Länderspielen ausgebaut hatte. «Es ging um einen guten Start ins Länderspieljahr und darum, die Fans mitzunehmen», sagte der 30 Jahre alte Bremer, der sich zunehmend den Status als gesetzter Offensivakteur erarbeitet.

Lob für «Lücke»

«Niclas hat das im Stile eines Torjägers gemacht, einer Neun», lobte Flick «Lücke», der die bisherige Leerstelle als Mittelstürmer im DFB-Team füllt. Füllkrug wollte sich selbst nicht zu arg herausheben. Er betonte das Wir. «Nein, wir. Wir schießen die Tore.»

Vor 25.358 Zuschauern hätte es nicht bei den zwei Füllkrug-Treffern bleiben müssen. Der zur Pause eingewechselte und sehr engagiert auftretende Bayern-Angreifer Serge Gnabry traf spektakulär die Latte. Und der agile Kai Havertz schoss einen Foulelfmeter an den Pfosten. Die Umstellung auf ein System mit zwei Stürmern bewerteten Flick und die Spieler positiv. «Das hat uns gutgetan, dass wir immer wieder die Box besetzt haben», sagte Kapitän Joshua Kimmich nach seinem 75. Länderspiel.

Der WM-Flop in Katar ist mit einem Sieg natürlich nicht vergessen oder aufgearbeitet. Und eine erfolgreichere Heim-Europameisterschaft mit den eingeleiteten personellen und auch taktischen Veränderungen nicht garantiert. Ein Neuling wie der dynamische Dortmunder Marius Wolf wirkte sich jedoch belebend aus. «Marius entfacht sehr viel Dynamik auf der Seite», sagte Flick, der nach einer Lösung auf der rechten Verteidigerposition sucht.

Belgien anderes Kaliber

Schon in der kurzen Nacht mit der Umstellung auf die Sommerzeit ging Flicks Blick nach vorne. So positiv der Erfolg gegen Peru war, als Wegweiser in die Zukunft dürfte eher der zweite Test am Dienstag (20.45 Uhr/RTL) in Köln gegen Belgien taugen. «Das ist ein anderes Kaliber. Ich bin froh, dass wir im zweiten Spiel so einen Gegner haben», sagte der Bundestrainer. 

Die Belgier waren am Freitagabend in ihrem ersten Spiel unter dem neuen Trainer Domenico Tedesco mit einem 3:0 in Schweden erfolgreich in die EM-Qualifikation gestartet. Flick plant für den Härtetest keine größere Rotation. «Ich glaube schon, dass überwiegend die Mannschaft spielt, die heute gespielt hat.»

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