Dortmunds Sebastien Haller (r) gratuliert Marco Reus zu seinen beiden Treffern. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Thissen/dpa)

Marco Reus betrieb Werbung in eigener Sache. Kurz vor den finalen Gesprächen mit der Vereinsführung über die Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrages spielte der Kapitän von Borussia Dortmund beim 6:1 (4:1) über den 1. FC Köln groß auf.

Berauscht von seinen beiden Treffern (32. und 70. Minute), dem höchsten Saisonsieg seines Teams und der imposanten Erfolgsserie seines Clubs mit zuletzt 28 von 30 möglichen Punkten fiel die Antwort auf die Frage nach seiner Zukunft besonders leicht: «Ich habe in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren schon öfter gesagt, dass ich gern meine Karriere hier beenden möchte. Ich fühle mich richtig gut, wir werden sehen. Wir sind in Gesprächen und alles andere wird sich in den kommenden Wochen ergeben», sagte der 33-Jährige. 

Dem Vernehmen nach soll noch vor dem Ligagipfel am 1. April beim FC Bayern eine Entscheidung fallen, ob Reus nach elf Jahren weiter für den BVB stürmen wird. Viel wird davon abhängen, ob sich beide Seiten in der Gehaltsfrage annähern. Medienberichten zufolge denkt die Vereinsführung über eine Halbierung des bisherigen Gehaltes des verletzungsanfälligen Profis nach. Dass Reus noch immer ein Unterschiedsspieler sein kann, belegen nicht nur die beiden Treffer gegen Köln, sondern die Leistungsdaten der Saison. Mit ihm holte die Mannschaft in dieser Saison mehr Punkte und erzielte mehr Tore als ohne ihn. 

Terzic: «So darf er gern weiter machen»

Am Samstag gelangen dem Kapitän die Pflichttore 160 und 161 für den BVB. Damit zog er an Michael Zorc (159) vorbei und ist bester Schütze im Dortmunder Profifußball. In der Bundesliga kommt Reus nun auf 150 Tore (114 für den BVB, 36 für Gladbach). Trainer Edin Terzic sprach nach der Partie von einer starken kollektiven Leistung, hob aber Reus besonders hervor: «Ihr kennt meine Wertschätzung für ihn. Er hat ein außergewöhnlich gutes Spiel gemacht und nun die 150 vollgemacht. Wir hoffen, da kommt noch was dazu. So darf er gern weiter machen.»

Der Fußball-Lehrer hofft, dass der diesmal nicht für die Nationalmannschaft nominierte Reus auch im Duell mit dem Rekordmeister aus München im Anschluss an die Länderspielpause zu ähnlich großer Form aufläuft wie gegen Köln. Der dienstälteste BVB-Profi machte aus seiner Vorfreude keinen Hehl. Von einem Endspiel um den Titel wollte Reus aber nicht sprechen: «Generell würde ich jetzt nicht sagen, dass es entscheidend ist, aber es ist sehr wichtig.» Für den deutschen Clásico sieht er sein Team gerüstet: «In zwei Wochen haben wir ein richtig geiles Spiel vor der Brust. Das Selbstvertrauen, wenn du die Partie gewinnst, nimmst du natürlich mit in die nächsten Spiele. Wir werden hoffentlich bereit sein.»

Heinz Büse, dpa

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