Der Fußball-Weltverband hat neue Regeln zu Spielerberatern ausgearbeitet. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Ennio Leanza/epa/dpa)

Eine Gruppe von Spielerberatern aus der Schweiz will sich nicht damit abfinden, dass der Fußball-Weltverband FIFA die Beraterhonorare in diesem Jahr schrittweise begrenzt.

Ob die neuen FIFA-Regularien rechtlich zulässig sind, soll nun die Schweizer Wettbewerbskommission prüfen. Diese bestätigte der Nachrichtenagentur AP den Eingang der Beschwerde und teilte mit, sie werde «in den kommenden Wochen» über ihre nächsten Schritte entscheiden. Die FIFA-Regeln, die im Oktober in vollem Umfang in Kraft treten sollen, begrenzen die Einnahmen der Spielerberater auf maximal zehn Prozent der Ablösesumme. Im vergangenen Jahr hatten Spielerberater 622 Millionen Dollar (rund 577,6 Millionen Euro) aus internationalen Transfergeschäften erlöst.

Im Fall der Schweizer Spielerberater gehe es allerdings nicht um die Spitzenverdiener der Branche, beteuerte deren Anwalt, Fabio Babey, kürzlich in einem AP-Interview. «Die durchschnittlichen Spieler, die sie vertreten, spielen in der Schweiz in der zweiten oder dritten Liga und haben einen relativ geringen Marktwert.» Babey sieht in den FIFA-Regeln «eine rechtswidrige Vereinbarung und einen Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung.» Der Weltverband wollte sich auf AP-Anfrage nicht zu dem Thema äußern.

Honorare limitiert

Laut der neuen Bestimmungen dürfen Spielerberater maximal drei Prozent des Gehalts eines Spielers einnehmen, wenn dieser mehr als 200.000 Dollar pro Jahr verdient. Kommt der Spieler auf ein Jahresgehalt von weniger als 200.000 Dollar, dürften Spielerberater höchstens fünf Prozent verlangen. Zudem will die FIFA verbieten, dass Berater bei einem Transfer sowohl den kaufenden als auch den abgebenden Club vertreten.

Die neuen FIFA-Regeln schreiben auch vor, dass ab Oktober nur noch durch die FIFA lizenzierte Berater Vereine und Spieler vertreten dürfen. Mehr Transparenz auf dem globalen Transfermarkt will der Weltverband erreichen, indem die Zahlungen künftig über die Finanzstelle in Paris abgerechnet werden. Dies könne nach Meinung der Spielerberater die Vertraulichkeit gefährden.

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