Leipzigs Stürmer Timo Werner musste nach der Niederlage getröstet werden. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa)

Mit versteinerten Mienen verfolgten Sportvorstand Max Eberl und der neue Sportdirektor Rouven Schröder eine der höchsten Bundesliga-Heimpleiten von RB Leipzig. Und Trainer Marco Rose gestand kurz nach dem bitteren 0:3 (0:1) gegen den FSV Mainz 05 ohne Umschweife ein: «Die sind in fast allen Belangen besser gewesen.»

Im Kampf um die Champions League musste der sächsische Fußball-Bundesligist einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen – auch, wenn der Rückstand auf Platz vier nur zwei Punkte beträgt.

«Ich will meiner Mannschaft nicht den Willen absprechen», sagte Rose, einst selbst Profi der Mainzer. «Das bedeutet, dass wir in einer Phase sind, wo womöglich der Kopf hinzukommt. Da haben wir einiges aufzuarbeiten.» Die Zeit dazu drängt, schon am Mittwoch (20.45 Uhr) geht es gegen Borussia Dortmund im Viertelfinale des DFB-Pokals.

«Das ist eine Chance für uns», sagte Emil Forsberg und war mehr als selbstkritisch mit dem Team: «Wir hatten zu wenig Lösungen, es fühlt sich nicht gut an. Wir hatten keine Dynamik, keine Lösungen, keine Kreativität, alles das hat gefehlt.»

RB weiter ohne Torerfolg

Vor allem blieb RB schon das dritte Spiel ohne Torerfolg. «Wir haben sonst immer viele Tore gemacht. Aber manchmal hast du solche Perioden, es geht um Leidenschaft, Mentalität, Einstellung, dass wir das Level hochhalten, uns gegenseitig pushen. Dann kommen auch die Tore», sagte der schwedische Nationalspieler. Mit Blick auf Dortmund meinte er: «Wir müssen als Mannschaft zurückkommen, mit allem.»

Sportvorstand Eberl hatte erst vor dem Anpfiff erneut die Priorität für die Champions-League-Qualifikation hervorgehoben. Er sprach «von einem Schlag ins Kontor», sollte es nicht gelingen. Zudem wäre es «für mehrere Personalien nicht schön, wenn wir uns nicht qualifizieren und für uns als Club sowieso nicht», sagte er bei Sky.

Für die Mainzer war der erste Sieg überhaupt in der Leipziger Arena nach der 0:8-Pleite im November 2019 mehr als eine Genugtuung. «Wir haben eine absolutes Topspiel gemacht, ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, sie hat den Plan toll umgesetzt», sagte Trainer Bo Svensson. «Für uns ist es auch ein außergewöhnlicher Ort, um zu gewinnen. Meine Mannschaft hat das extrem gut umgesetzt.»

Marcus Ingvartsen (9. Minute) hatte die Gäste vor 45 597 Zuschauern in Führung geschossen, ehe Ludovic Ajorque (57.) und Dominik Kohr (67.) erhöhten. Für RB war es nach dem 0:7 bei Manchester City und dem 0:1 beim VfL Bochum die dritte Niederlage nacheinander. «Auch heute hatten wir wieder größere Chancen, die wir nicht gemacht haben», sagte Rose. «Es war ein schlechtes Heimspiel von uns.»

Das hatten auch die Fans entsprechend quittiert. «Wir wollen euch kämpfen sehen», forderten die RB-Anhänger in den Schlussminuten. Überzeugen konnten aber nur die Mainzer.

Frank Kastner, dpa

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