Hoffenheim holte sich im Kampf um den Klassenerhalt wichtige drei Punkte. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Carmen Jaspersen/dpa)

Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo atmete nach dem glücklichen Sieg in Bremen tief durch und blieb lange bei seiner Mannschaft in der Kabine. Mit viel Glück verschaffte sich die TSG etwas Luft im Abstiegskampf.

Dank eines Doppelschlags innerhalb von zwei Minuten fuhr der Fußball-Bundesligist den zweiten Sieg in Folge ein und hat nun drei Punkte Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsrang. Der Club aus dem Südwesten profitierte von einem lange Zeit schwachen Auftritt von Werder Bremen und siegte bei den Hanseaten 2:1 (0:0) zum Abschluss des 26. Spieltags im Weserstadion.

«Wir kassieren zwei unfassbar billige Gegentore», sagte Werder-Trainer Ole Werner und befand vor der DAZN-Kamera: «Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft.» Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit schockten Andrej Kramaric (50. Minute) und Christoph Baumgartner (52.) die Gastgeber und einen großen Teil der 41.000 Zuschauer im ausverkauften Stadion.

Bremen in der Nachspielzeit im Pech

«Der Doppelschlag war extrem wichtig, um das Spiel auf unsere Seite zu ziehen», sagte Baumgartner. Der gerade erst eingewechselte Innenverteidiger Amos Pieper (76.) sorgte für den Anschluss und den dritten Kopfballtreffer des Abends. «Das tut extrem weh, und da hilft auch mein Tor nicht», sagte Pieper.

Für Werder traf Maximilian Philipp in der Nachspielzeit noch den Pfosten. Und wegen einer Abseitsstellung von Mitchell Weiser nahm Schiedsrichter Sascha Stegemann einen schon gegebenen Handelfmeter wieder zurück. «Es war Abseits. Das ist bitter, weil man sich ja schon freut. Ich habe das gar nicht wahrgenommen, aber es war schon relativ deutlich», sagte Weiser. «Es war abseits, und da müssen wir nicht groß drüber diskutieren», meinte sein Trainer.

Hoffenheim cleverer und stärker in den Zweikämpfen

Der für die Nationalmannschaft in der Länderspielpause mit drei Treffern erfolgreiche Bundesliga-Toptorjäger Niclas Füllkrug blieb blass und stand symptomatisch für einen unglücklichen Auftritt der Hanseaten. Die Hoffenheimer agierten cleverer, waren präsenter in den Zweikämpfen und leisteten sich weniger Fehler als die Hausherren. Die Bremer bleiben zwar im Mittelfeld, aber die Mannschaft von Werner wartet nun seit vier Spielen auf einen Sieg.

Der Punktgewinn nahm auch Druck vom zuletzt angezählten Hoffenheimer Trainer Matarazzo. Die Gegner aus dem Südwesten hatten zuvor nur eine der vergangenen acht Ligapartien gewonnen. Seit Wochen kämpft die TSG in der Liga gegen den Abstieg. Von dem von Matarazzo angekündigten «nächsten Angriff» und «Power, Wut und Energie» war zunächst zumindest im Ansatz etwas zu sehen, denn die Gäste – in der Anfangsphase das leicht aktivere Team – kamen nach Ballverlust des genesenen Werder-Kapitäns Marco Friedl (7.) und nach einem feinen Pass von Christoph Baumgartner auf Ihlas Bebou (13.) zu aussichtsreichen Torannäherungen.

Neben Friedl kehrten die genesenen Stammkräfte Milos Veljkovic, und Christian Groß in die Startelf zurück. Bei den Gästen begannen im Vergleich zur Startelf beim 3:1-Erfolg gegen Hertha BSC der Verteidiger Angelino und Mittelfeldmann Finn Ole Becker für den wegen muskulärer Beschwerden fehlenden Robert Skov und Angelo Stiller.

Die Bremer agierten in der ersten Halbzeit vielfach zu kompliziert und fielen durch Fehlpässe und Ballverluste auf. Die bekannten langen Zuspiele auf DFB-Stürmer Füllkrug blieben vielfach wirkungslos, da Hoffenheims Innenverteidiger John Anthony Brooks in der Luft die Oberhand behielt.

Felix Schröder, dpa

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